Full text: Geschichte der Aerostatik (Erster Theil)

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lassen werden; allein ein allzustuͤrmischer Wind machte 
den gluͤcklichen Erfolg unmoͤglich. Den 25 April, bey 
heiterm Himmel wurde der Versuch aufs neue wiederholt; 
die Seile rissen sich durch die Gewalt, mit der die Kugel 
aufstieg, aus den Haͤnden der Arbeiter los, sie erhub 
sich bis auf eine Hoͤhe von 200 Toisen, verweilte 10“ 
lang in der obern Luft und siel wieder auf die Erde, eine 
Viertelmeile von der Stelle, wo sie sich selbst uͤberlassen 
worden war. Endlich den fuͤnften Junius gieng der große 
Versuch vor sich, von welchem mein erster Abschnitt eine 
ausfuͤhrliche Erzaͤhlung war. 
Es seye also allen kuͤnftigen Jahrhunderten hiemit gesagt, 
daß die Erfindung der aerostatischẽ Maschine kein Werk eines 
ungefaͤhren Zufalls war; daß langes Nachdenken, uner⸗ 
muͤdete Aufmerksamkeit, und eine reif uͤberdachte Reihe 
von Schluͤssen, ihre Erfinder darauf gefuͤhrt hat; daß 
in ihrem Kopfe, in ihrer Einbildungskraft, innerhalb 
einem Jahre, das moͤglich worden ist, was man mehr 
als 5 Jahrtausende vor ihnen nicht zur Wirklichkeit brin⸗ 
gen konnte; und daß die Nation, die auch in ihren Mit⸗ 
buͤrgern außerordentliche Verdienste nicht mit Neide be⸗ 
Johnt, das groͤste Recht hat, wenn sie auf den Erfinder 
stolz ist. 
Bald nach diesem Versuche reiste der juͤngere Mont⸗ 
golfier nach Paris, noch einige Tage vor dem Ver⸗ 
suche auf dem Marsfelde, und erhielt sogleich den NAim⸗ 
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