Full text: Geschichte der Aerostatik (Zweyter Theil)

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einem Zelte beschuͤzzen und einen der folgenden Tage 
zum Versuche bestimmen? 
Fuͤnfzig Pfunde duͤrres Stroh, und zehn Pfunde Wolle 
wurden unter der Maschine in zehn Minuten verbrannt; 
und es blieb das nicht aus, was auch bey den ungluͤk⸗ 
lichsten Versuchen dieser Art immer zu geschehen pflegt: 
die Maschine dehnte sich aus, entwikkelte sich voͤllig, 
blieb zum Erstaunen aller Zuschauer stehen; und an der 
Spannung der Seile, an der Kraft mit der sie zuruͤkgehalten 
werden muste, erkannte man bald in ihr einen Koͤrper, 
der von dem allgemeinen Gesezze der Natur dadurch eine 
Ausnahme zu machen schien, daß er der Schwere nicht 
mehr unterworfen, sich von der Erde entfernen wollte. 
Die Maschine stieg wirklich, erhielt sich noch mit einem 
fremden Gewichte von 500 Pfunden einige Fusse hoch 
uͤber dem Horizonte, und dies war der einzige guͤnstige 
Augenblik, da der Aerostate haͤtte steigen koͤnnen, wenn 
er fich selbst uͤberlassen worden waͤre. Man versaͤumte 
ihn, und gleich darauf stellte sich der laͤngst gefuͤrchtete 
Regen und der heftigste Wind ein. Das einzige Mittel 
die Maschine zu retten, war, sie wirklich dem Winde zu 
uͤberlassen; dies rieth wenigstens Argant ein Freund 
von Montgolfier, der der Raturlehre schon wichtige 
Dienste geleistet hatte. Allein die Maschine war zu 
hoͤhern Versuchen bestimmt; man hielt sie also mit 
Seilen zuruͤk. Die Maschine, die nun im eigentlichsten
	        
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