Full text: Elektrische Zündung, Licht und Anlasser der Kraftfahrzeuge

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gestellte Füllsäure gießt man in die einzelnen Zellen durch einen Glastrichter 
ein, bis die Säure etwa 20 mm über den Platten steht. Dann läßt man den 
Akkumulator etwa 5—6 Stunden stehen, damit die Säure in die Platten 
eindringt. Hierbei fällt der Säurespiegel. Man gießt dann wieder Säure 
bis zur ersten Spiegelhöhe nach. 
Diese so vorbereitete Batterie wird an einer Gleichstromquelle 
mit der vorgeschriebenen Ladestromstärke aufgeladen. Dieser beträgt 
in der Regel den zehnten Teil der Amperestunden-Kapazität. Die 
Ladestromstärke wird entweder durch einen Vorschaltwiderstand oder 
durch Glühlampen reguliert. Kohlenfadenlampen, die einen höheren Strom- 
verbrauch haben, lassen dementsprechend mehr Strom durch und sind daher 
geeigneter. Die Stromrichtung ist natürlich genau einzuhalten. Ist dieselbe 
nicht klar, so kann sie durch Polreagenzpapier”) bestimmt werden. Dies wird 
in angefeuchtetem Zustand auf eine Holzunterlage gelegt, auf welche man 
dann die blanken Drahtenden der Stromquelle in einem Abstand von 10 mm 
bringt. Das Ende, bei welchem sich eine Rotfärbung zeigt, ist der negative 
Pol. Hat man kein Polreagenzpapier, so kann man auch die Drahtenden 
in etwas angesäuertes, Wasser tauchen und Strom hindurchlassen. Es bilden 
sich dann am negativen Pol Gasblasen, Ist keine Gleichstromquelle vorhanden, 
so muß der Wechselstrom durch ein Umiormeraggregat oder durch einen 
Quecksilber-Gleichtrichter in Gleichstrom verwandelt werden. Von der 
Firma Elektro-Thomas G. m. b. H., Dresden, wird auch ein doppelseitig 
arbeitender Pendelgleichtrichter gebaut, der besonders den praktischen Be- 
dürfnissen des. Kraftwagenbetriebes angepaßt ist. Die Ladung hat bis 
zur starken Gaswicklung zu erfolgen. Dabei ist die Temperatur genau zu 
beachten, sie darf 40° C nicht überschreiten, andernfalls ist die Ladung 
sofort zu unterbrechen. Häufig wird auch empfohlen, nach dem erstmaligen 
Aufladen ein Entladen folgen zu lassen, damit die Formierung der Platten 
begünstigt wird. 
b) Der Einbau. 
Der Akkulumator ist in einem kräftigen Schutzkasten stoß- und er- 
schütterungsfrei zu lagern. Als Platz wählt man eine Stelle, die nicht zn weit 
von der Anlaßmaschine liegt, damit man nicht zu lange Kabelleitungen er- 
hält. Die Nähe des Motors und des Auspuffes sind zu vermeiden, da sonst 
die Füllflüssigkeit zu leicht verdunstet. Zugänglichkeit der Batterie für die 
Bedienung und Wartung ist eine Hauptbedingung. Wird die Batterie in 
einen Blechschutzkasten gesetzt, so muß dieser so ausgebildet sein, daß die 
Batterie jederzeit leicht herausgenommen werden kann. Für die entweichenden 
Gase muß auch eine Entlüftung vorgesehen sein. Man setzt die Batterie ent- 
weder auf Blechwinkel oder auf ein imprägniertes Brett, das Rinnen zum Ab- 
fließen von übergeschüttetem Wasser oder Säure hat, so daß die Batterie stets 
trocken bleibt. Bei Lastwagen empfiehlt es sich, die Batterie federnd auf- 
zuhängen oder wenigstens auf Filzunterlagen zu setzen. Der beste Platz ist 
hier der Raum unter dem Führersitz, weil dort die wenigsten Erschütterungen 
2) Polreagenzpapier ist ein mit Phenolphtal&in getränktes natriumsulfathaltiges 
Fließpapier,
	        
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