und bei b seinen positiven Höchstwert von 3—5 Amp. erreicht, dann wieder
abfällt, um bei d seinem negativen Höchstwert zuzustreben.
Sobald dieser Strom fließt, treten aber zu dem bis jetzt ganz durch-
sichtigen Vorgang Zusätzlichkeiten auf, welche die Übersicht erschweren.
Jeder Strom, nämlich der in einem Leiter fließt, erzeugt um diesen herum
ein magnetisches Feld. Dieses entsteht auch hier. Bei der Besprechung der
Lichtmaschinen werden diese zusätzlichen Magnetfelder um die Ankerwick-
lungen (Ankerreaktion) noch ausführlicher behandelt.
In Abb. 4 ist das Feld, das durch die Ankerwicklung hervorgerufen wird,
dargestellt. Es wirkt dem Magnetfeld des. Magneten entgegen und ändert mit
dem Ankerstrom Größe und Richtung. In dem Augenblick, wo der Anker-
strom Null, d. h., unterbrochen ist, verschwindet es.
Dies von dieser Ankerwicklung herrührende Ankerfeld
erzeugt aber bei seinem Wechsel.in den Windungen
selbst. wieder elektromotorische Kräfte gemäß dem In-
luktionsgesetz und daher Zusatzströme. Diese Zusatz-
ströme bewirken beim Ansteigen des primären Stromes
eine Schwächung desselben und beim Abnehmen eine
Verstärkung. Diese Erscheinung nennt man die Selbst-
induktion. Demnach hat man selbst bei dieser ein-
fachen Wicklungsanordnung einen Wechselstromkreis mit
ohmschen Widerstand und Selbstinduktion. Die Selbst-
induktion bewirkt, daß der Strom in der Ankerwicklung
gegenüber der elektromotorischen Kraft nacheilt. Dieses Nacheilen oder die
Phasenverschiebung wird durch das Einschalten eines Condensators in den
Stromkreis teilweise aufgehoben. Der Anker erhält daher seinen höchsten
Kurzschlußstrom, wenn er 4 bis 5° gegenüber der Vertikalstellung in der
Drehrichtung verdreht ist.
Die vorhandene Wechselspannung ist aber für die Erzeugung eines Zünd-
funkens bei einem Elektrodenabstand von etwa 0,5 mm, an den Zündkerzen
in einem komprimierten Raum zu schwach. Sie muß daher transformiert,
werden, d. h. aus der verhältnismäßig hohen Amperezahl bei. niederer
Spannung muß eine hohe Spanhung unter Umständen bis 15 000 Volt bei
niederer Amperezahl entstehen. Diese Aufgaben erfüllt bekanntlich der
Transformator, bei dem um einen Eisenkern eine dicke primäre Wicklung
mit wenig Windungen und eine dünne sekundäre Wicklung mit hoher
Windungszahl gelegt ist. Beide Wicklungen sind dann durch den Kraft-
fluß „‚verkettet‘“, welcher in dem gemeinsamen Eisenkern vorhanden ist.
Ihre Spannungen verhalten sich dabei wie ihre Windungszahlen. Durch
entsprechende abgestimmte Windungszahlen kann somit die gewünschte
„Übersetzung‘“ der Spannungen erzielt werden. Das Verhältnis der Win-
dungszahlen vom Primär- und Sekundärstromkreis beträgt in der Regel 1:50.
Um die Zündfunkenspannung noch zu steigern, unterbricht man den
Primärstrom in dem Augenblick, wo er seinen Höchstwert erreicht hat und
bewirkt dadurch augenblicklich eine große Änderung des Kraftflusses und einen
Zusatzstrom, der’ den primären Strom bis um das Zehnfache übersteigen kann.
Durch die Verkettung der beiden Stromkreise wird dementsprechend auch
die Spannung im Sekundärkreis wesentlich gesteigert, so daß an den Zünd-