Full text: Elektrische Zündung, Licht und Anlasser der Kraftfahrzeuge

ist die Zündung rechtzeitig eingeleitet. Der höchste Druck im Zylinder tritt 
an der Totlage des Kolbens ein, die Arbeitsfläche erhält hierbei ihren Höchst- 
wert. Bei Schaubild 3 schließlich erfolgt die Zündung zu früh. Die Kom- 
pressionslinie wird durch den Verpuffungsdruck sehr rasch nach oben ge- 
bogen und die im Schwungrad aufgespeicherte Bewegungsenergie muß die 
Arbeit leisten, die erforderlich ist, um den Kolben unter dem Verpuffungs- 
druck nach der Totlage zu bringen. Die schraffierte Fläche / zeigt diesen 
Arbeitsverlust an. Enthält das Schwungrad keine lebendige Kraft, was z, B. 
beim Andrehen eines Verbrennungsmotors stets der Fall ist, so schlägt der 
Verbrennungsmotor zurück. Durch die Wahl des Zündzeitpunktes werden, 
wie die Versuche weiter gezeigt haben, Drehzahl, Brennstoffverbrauch und 
Leistung eines Verbrennungsmotors beeinflußt. 
Bnsicht. 
A 
Draufsicht 
1 
m 
Abb. ıl. 
ı. überlappte Polschuhe ü@ = Überlappung. 2. Verzahnte Polschuhe. 3. Abgeschrägte 
Polschuhe. 
Es besteht demnach motorentechnisch die Forderung, den Zündzeit- 
punkt des Verbrennungsmotors zu verstellen. Wie verhält sich aber der Mag- 
net zu einer Zündzeitpunktverstellung ? Leitet man die Stromunterbrechung 
früher ein, ehe der Kurzschlußstrom seinen Höchstwert erreicht hat, so be- 
sitzt der Zündfunke eine geringere Energie. Dasselbe tritt ein, wenn der 
Kurzschlußstrom zu spät unterbrochen wird. In der Stromkurve I der Abb. 10 
ist der Verstellbereich der Unterbrechung mit z bezeichnet. Man sieht, daß 
rechts und links vom Höchstwert die Stromwerte bedeutend geringer sind. 
Um diese Mängel zu beseitigen, ist es demnach erforderlich, entweder das 
Kraftfeld des Magneten so wirken zu lassen, daß der Höchstwert des Kraft- 
linienflusses über einen größeren Drehwinkelbereich wirksam bleibt oder das 
magnetische Kraftfeld mit der Zündpunktverstellung mit zu verstellen. 
Den ersteren Weg haben Bosch und Eisemann beschritten, indem 
erstere Firma die Polschuhe „überlappt‘“ ausführte, während letztere die Pol- 
schuhkanten abschrägte. Die Überlappung erstreckt sich über den Winkel der 
Früh- und Spätzündung und der größte Kraftlinienfluß verteilt sich auf dieses 
Gebiet. Die Wirkung dieser Überlappung auf die Stromkurve zeigt die Kurve 2 
der Abb. 10. Der Stromhöchstwert ist über einen größeren Bereich nahezu 
konstant !). Bei anderen Ausführungen werden die Polschuhkanten verzahnt. 
Abb. ır, Bild 2. 
1) E. T. Z. 1916.
	        
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