8. Vereinigte Batterie- und Magnetzündung.
Hierbei ist der Zündmagnet gewöhnlich mit einem zweiten Unterbrecher
für den Batteriestrom ausgerüstet. Durch einen besonderen Schalter kann
der Zündvorgang auf die Batteriezündung, auf den Magnet oder auf beide
gemeinsam geschaltet werden. Hinter diesem Schalter liegt meistens . die
Zündspule für die Batteriezündung in einem besonderen Gehäuse eingebaut.
Mit dieser Zündvorrichtung ist es möglich, den Motor durch die Batterie-
zündung in Gang zu setzen, wenn die Zylinderäume mit zündbaren Gas-
Luftgemischen gefüllt sind. Voraussetzung für dieses Anlassen ist, daß der
Motor durch den Kurzschlußschalter des Magneten abgestellt worden ist.
Der Motor pendelt dann so aus, daß ein Zylinder gerade auf Kompression
ungefähr auf halbem Hub stehen bleibt und noch entzündet werden kann.
In Deutschland ist diese vereinigte Batterie- und Magnetzündung
seltener geworden.
9, Die Funkenwirkung von Magnet- und Batteriezündung.
Der Verlauf der Spannung in Abhängigkeit von dem Strom bei der Funken-
bildung zeigt Abb. 47!). Der Entladungsvorgang spielt sich darnach in der
Weise ab, daß zunächst die Spannung an den Elektroden von I bis 2 ansteigt.
Es findet hierbei eine Jonisierung
der Luft zwischen den Elektroden
statt, die von einer Glimmentladung
begleitet ist. Hierauf tritt eine
Funkenbildung ein, welche die Luft
stark erwärmt, so daß deren Lei-
tungswiderstand sinkt und eine
höhere Stromstärke durchgeleitet
wird. Die Elektroden beginnen zu
glühen und der Luftwiderstand wird
durch den Metalldampf verringert.
Die Spannung fällt dann gleichzeitig
ab. Verlauf der Kurve von 2 bis 3.
Von 3 bis 4 schließlich findet die
eigentliche Lichtbogenbildung statt,
indem ein verhältnismäßig hoher Strom bei verminderter Spannung fließt.
Je mehr es gelingt, während des Vorganges von 3 bis 4 Strom gewissermaßen
nachzuschieben, um so breiter und stärker ist alsdann das Lichtband
welches die Elektroden überbrückt und eine wirkungsvolle Entzündung des
Gemisches hervorruft.
Der Zündmagnet wirkt demnach günstig. Er liefert nach der Unter-
brechung des Primärstromes immer noch Strom nach, da die Sekundär-
wicklung sich im Magnetfeld weiterdreht. Durch Induktion wird daher in
ihr ‚eine elektromotorische Kraft erzeugt, welche immer noch Strom durch
die Funkenstrecke treibt.
1) H. Mertz, Die heutige Lichtbogenzündung.