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indem: der „Kriechweg‘“ des. Stromes. vergrößert wird. Ein tiefer Hohlraum
verhindert auch das Niederschlagen von Öldämpfen, weil sich in ihm verbrannte
Gasrückstände ansammeln. Abb. 49 zeigt die Ausbildung einer amerikanischen
zerlegbaren Kerze.
Wichtig ist auch die gute Abdichtung des Isolierkörpers, da die Explosions-
drücke gasdicht aufgenommen. werden müssen. Leichte Undichtheiten zer-
stören bald durch die Stichflammenwirkung die Dichtung, so daß der Isolier-
körper lose wird. Die Abdichtung erfolgt durch Kupferasbestringe oder wie
bei der Zündkerze der Fa. Mea auch noch durch eine Aluminiumdichtung 4
in der Abb. 50.
3. Elektroden.
Durch die Form der Elektroden wird der Funkenübergang sehr beein-
flußt. Zu spitze Elektroden brennen leicht ab und eine zu stumpfe Form-
gebung verschlechtert den Funkenübergang. Die Mittelelektrode wird meistens
als zylindrischer Stift ausgeführt, der aus besonderem wärmebeständigen
Material hergestellt wird. Das Ende wird möglichst dünn ausgebildet, um
keine zu große Wärmedehnung zu erhalter: Für- eine” gute Ableitung der
Wärme muß ebenfalls gesorgt sein. Da sie von der übrigen Masse der Kerze
und des Zylinders isoliert steht, so kann die Ableitung der Wärme nur durch
die Kupferseele des Zündkabels erfolgen. Sie wird entweder durch Mutter
und Bund im Isolierkörper festgezogen oder in diesen hineingeschraubt und
verkittet (vergl. Abb. 48).
Die Außenelektroden werden meistens aus Nickel oder aus Nickel-
legierungen hergestellt, die den hohen Temperaturen widerstehen und nicht
rosten. Die Anzahl der Elektroden ist verschieden und’ beträgt 1 bis 4. Bei
einer größeren Anzahl von Elektroden tritt ein Wandern des Zündfunkens
ein, indem dieser nach Abbrennen an der einen Stelle zur nächsten Elektrode
übergeht, deren Abstand geringer ist. Die Fa. Bosch hat die Außenelektroden
meißelartig ausgebildet, so daß ein verbreiterter Funke entsteht. Auch wird
der Übergangswiderstand durch diese Formgebung verringert. Die Form-
gebung dieser Elektroden gründet sich auf gründliche Versuche und bedarf
großer Erfahrung. Ihr Abstand voneinander beträgt 0,4 bis 0,6 mm für
die Magnetzündung und etwas mehr für die Batteriezündung. Ausschlag-
gebend ist der im Zylinder herrschende Verdichtungsdruck.
Bei der. Magnetzündung wählt man. den Elektrodenabstand. aus dem
Grunde etwas geringer, weil beim Andrehen des Verbrennungsmotors der
Zündfunke infolge der geringen Drehgeschwindigkeit schwach ist. Ein ge-
ringerer Elektrodenabstand setzt dem Funken einen kleineren Widerstand
entgegen und begünstigt daher dessen Entstehung.
4. Einbau der Zündkerze.
Der richtige Einbau der Zündkerze muß von dem Motorenkonstrukteur
wohl bedacht werden. Um eine einwandfreie Zündung zu erhalten, muß sie
an der Stelle des Zylinders sitzen, von wo aus sich die Zündwellen gleichmäßig
im Verbrennungsraum ausbreiten können. Insbesondere darf sie nicht in
Räumen sitzen, die von Gasresten angefüllt werden und daher ein schlecht