Full text: Elektrische Zündung, Licht und Anlasser der Kraftfahrzeuge

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Die Art der Ankerstäbe ist meistens für die Wahl, ob offene oder halb- 
geschlossene Nut, . entscheidend. Halbgeschlossene Nuten sind magnetisch 
günstiger als offene. Bei halbgeschlossenen Nuten lassen sich die Ankerstäbe 
jedoch schwerer einsetzen als bei offenen. Damit durch Zentrifugalkraft 
kein Herausschleudern der Ankerdrähte aus den Nuten erfolgen kann, werden 
die Ankerstäbe noch durch die sogenannte Bandage aus Klaviersaitendraht 
auf beiden Seiten vom Ankerblechpaket umschnürt. Oft ist man auch noch 
gezwungen, in der Mitte des Blechpaketes eine Bandage anzuordnen, die 
jedoch nur über eine Preßspanschicht gewickelt werden darf, um eine Verbin- 
dung der einzelnen Lamellen zu verhüten. Diese Bandage im Ankerpaket 
vergrößert allerdings den Luftspalt. 
Der Einfluß der Nutenzahl auf die Arbeitsweise 
der Maschine. 
Je größer die Nutenzahl und die Ankerdrahtzahl der Anlasser4, ist, um 
So geringer ist seine Drehzahl, um so größer wird aber das von ihm geäußerte 
Drehmoment beigleicher 
Stromaufnahme. Motore 
mit großer Nutenzahl, 
über 32 Nuten wird man 
der großen Abmessungen 
wegen nicht .himnaus- 
gehen, arbeiten auch mit 
einem günstigeren Wir- 
kungsgrad. Die Eisen- 
verluste sind hierbei ge- 
ringer; ebenfalls ist die 
Kommutierung günsti- 
ger. Je größer aber die 
Drehzahl ist, um so 
kleiner kann aber an- 
drerseits die Maschine 
dimensioniert werden. N | 
Die Grenze der Drehzahl ist aber durch die Übersetzung gegeben, die 
zwischen Anlasser und Kurbelwelle möglich ist. 
Der Kollektor. 
Einen weiteren Bestandteil des Ankers bildet der Kollektor oder der 
Gleichrichter, der die Aufgabe hat, den erzeugten Wechselstrom in einem 
gleichgerichteten Strom umzuformen. Die einzelnen Lamellen sind aus hart- 
gezogenem Elektrolytkupfer hergestellt und gegenseitig durch Glimmer- 
scheiben isoliert. ‚Gegen die Ankerwelle ist die Isolation durch sogenannte 
Mikanitkappen hergestellt. Die Glimmerzwischenlage muß besonders tief 
durch eine Säge ausgesägt werden, damit sie nicht über die Kollektorlauf- 
fläche herausragt und ein Springen der Kohlen veranlaßt. Das ganze Lamellen- 
gefüge muß entweder durch eine Vernietung oder Verschraubung festgezogen 
werden. Sonst tritt durch Zentrifugalwirkung und Wärmespannung ein
	        
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