Full text: Elektrische Zündung, Licht und Anlasser der Kraftfahrzeuge

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geringen Widerstand hat, der sich ganz wie beim Kupferleiter bei steigender 
Temperatur langsam vermehrt. Bei einer gewissen Temperatur aber steigt 
dieser Widerstand plötzlich an, wie Abb. 107 in der Kurve b zeigt. Die 
Kurve a ist die Widerstandszunahme eines gewöhnlichen Kupferleiters, die 
zum Vergleich mit eingetragen wurde. 
Demnach wird bei normaler Drehzahl die feldschwächende Wirkung 
von W, nur gering sein. Sobald aber ein starker Strom erzeugt wird und die 
Eisendrahtspule sich erhitzt, wird deren Widerstand vergrößert und der 
größte Teil des Stromes fließt nun durch die Reglerwicklung und ruft die 
feldschwächende Wirkung hervor. Man hat durch diese Anordnung den Vorteil, 
daß bei Ladebeginn die Feldschwächung nur gering ist und die Ladekurve 
rascher ansteigt, als bei der einfachen Reglerwicklung und daß schließlich 
die Regulierung plötzlich einsetzt. Der Wider- 
stand des Eisendrahtes muß natürlich so be- 
messen sein, daß der durchfließende Strom 
die nötige Erwärmung bei einer bestimmten 
Stromstärke hervorrufen kann. 
d) Regulierung der Feldstärke 
durch Anordnung einer Hilfs- 
bürste für den Erregerstrom. 
Im engl. Patent Nr. 9346 vom Jahre 1896 
ist von Sayers eine Schaltung angemeldet, bei 
welcher die Erregung von einer Hilfsbürste 
abgenommen wird. Diese Schaltung hat die 
selbe Wirkung wie eine Verbundwicklung. 
Diese Hilfsbürstenanordnung hat für die 
Regulierung des Erregerfeldes im Licht 
maschinenbau die größte Bedeutung erlangt, 
Die Regulierung der meisten Autolichtma- 
schinen beruht auf dem Gebrauch einer dritten 
Bürste in einfacher Anordnung oder gemeinsam 
mit einem Spannungsregler. 
Die Wirkung läßt sich mit der Potentialkurve des Kollektors am besten 
erklären. Bestimmt man an einer Bürste des Kollektors einer zweipoligen 
Maschine beispielsweise beginnend die Spannung zweier aufeinanderfolgenden 
Lamellen fortlaufend bis zu der anderen Bürste, so erhält man eine anstel- 
gende Kurve, welche den Verlauf der Spannung von der Minus- bis zur Plus- 
bürste angibt. Dieser Spannungsverlauf ist von der Feldkurve abhängig, 
wie bereits auf Seite 72 erwähnt worden ist. Man nennt die Kurve die Poten- 
tialkurve des Ankers. 
In Abb. 108 sind solche Potentialkurven dargestellt. Es ist Py die Span- 
nungskurve des unbelasteten Ankers, der noch keinen Nutzstrom abgibt, 
P, die Kurve für den normal belasteten Anker und P, die für einen Anker 
mit einer größeren Stromlieferung. Unter der Mitwirkung des mit dem Anker- 
Strom wachsenden Querfeldes verschiebt sich die F eldkurve und damit 
auch die Spannungskurve des Kollektors. Ordnet man die + und —-Bürste 
Abb. 107. 
W = Widerstand, £° = Tempe- 
catur, a = Widerstand desKupfer- 
leiters, b= Widerstand des Eisen- 
drahtes.
	        
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