Monumentalwirkungen. Beispiele dafür sind die hinter dem Neuen
Palais in den Jahren 1765 bis 1769 wirkungsvoll mit reichen Barock-
treppen erbauten „Communs““‘, sind die beiden großartig prahlen-
den Turmbauten auf dem Gendarmenmarkt (1788 vollendet), die
ein Wahrzeichen Berlins geworden sind, und sind endlich die deko-
rativen Kolonnaden am Spittelmarkt und an der Königsbrücke.
Alles dieses waren Dekorationsbauten. Sie alle haben das, was im
Atelierjargon „Schmiß“‘‘ genannt wird; sie erwecken immer aufs neue
Bewunderung für das Können; für die sichere Schönheitsempfin-
dung eines Baumeisters, der damals doch nur zweiten Ranges war.
Gontard hatte Sinn für einheitliche Wirkung. Dieser Sinn kam,
zum Beispiel, dem Gendarmenmarkt zugute. Er baute dort nicht
weniger als sieben Wohnhäuser, darunter das der alten Seehand-
lung. Auch Potsdam verdankt diesem Baumeister viele Profanarchi-
tekturen. Die letzten Arbeiten fallen schon unter die Regierung
Friedrich Wilhelms des Zweiten. Das wichtigste dieser Bauwerke ist
das im Jahre 1787 begonnene Marmorpalais in Potsdam, das nach
Gontards Tode (1791) von Langhans vollendet und ausgebaut
wurde. Damit begann der reine Klassizismus.
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