Full text: Theorie und Bau der Wasserräder

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nur dürfen sie dem Eintritt nicht hinderlich und nicht sackförmig sein, 
weil sonst das Wasser zu tief hinabstösst , was zur Folge hat, dass der 
Theil des Gefälles, durch welchen das Wasser durch sein Gewicht wirkt, 
vermindert wird. Hinsichtlich des Eintritts würden also ebene, radial 
gestellte- Schaufeln ganz dem Zweck entsprechend sein. Weil aber die 
Schaufeln im Unterwasser so tief tauchen sollen , dass der Wasserspiegel 
in dem untersten Schaufelraume und im Abzugskanal gleich huch stehen, 
so ist es gut, wenn der äussere Theil der Schaufeln nicht radial, sondern 
in der Art schief gestellt wird, dass derselbe bei dem Austritt eine ver- 
tikale Stellung hat. 
Hiernach eryibt sich nun für die Verzeichnung solcher Schaufeln 
folgende Regel: 
Man mache Figur (38) AC = A.A B =— L a, AD =— 
AB =— > a, ziehe durch D eine Horizontallinie DE und durch 
C den mit dem äusseren Umfang des Rades . concentrischen Kreisbogen 
CE, sodann ziehe man durch E die Vertikallinie EF und die radiale 
Linie EG, so ist FEG die Form und Stellung einer Schaufel. Zur 
Verzeichnung aller übrigen Schaufeln ist es bequem, wenn man sich 
des Kreises K bedient, an welchen die Verlängerungen der äusseren 
Theile aller Schaufeln tangiren müssen. Die Verzeichnung der übrigen 
Schaufeln bedarf sonst keiner weiteren Erklärung. 
Damit das Wasser ungehindert in den Schaufelraum eintreten könne, 
ist es aber noch nothwendig , > dass im Boden des Rades für jeden 
Schaufelraum eine Spalte angebracht wird, durch welchen die Luft ent- 
weichen kann, während das Wasser eintritt. 
So wie nämlich die nachfolgende von den beiden Schaufeln, welche 
einen Schaufelraum bilden, in den Wasserstrahl eingetreten ist, kann 
aus diesem Schaufelraum am äussern Umfang des Rades keine Luft 
mehr entweichen; ist also im Radboden keine Luftspalte vorhanden , so 
wird die eingesperrte Luft comprimirt , wodurch sie, so wie die Fül- 
lung allmählig zunimmt, das Einströmen des Wassers immer mehr und 
mehr verhindert und sogar, wenn der Wasserstrahl eine bedeutende 
Dicke hat, ganz aufhebt, denn wenn die Luft nur um '/,o comprimirt 
wird, kann sie bereits einer Wassersäule von 1" Höhe das Gleichge- 
wicht halten; das Einströmen hört also dann schon auf. Eine Ventilation 
der Schaufelräume ist um so nothwendiger, je kleiner die Schaufel- 
theilung ist im Vergleich mit der auf dem Umfange des Rades gemes- 
senen Dicke des Strahls, denn wenn die Schaufeltheilung sehr gross 
ist im Vergleich zur Dicke des Strahls, dauert die Absperrung des 
Schaufelraums durch den Strahl nur sehr kurze Zeit, findet aber das 
Gegentheil statt, so dauert diese Absperrung verhältnissmässige sehr
	        
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