Erster Abschnitt,
Eintheilung und Beschreibung der Wasserräder. Vor-
Läufige Betrachtungen über die bei denselben vor-
kommenden EfFektverluste.
Eintheilung der Wasserrädere«
Unter einem Wasserrade im weitesten Sinne des Wortes versteht
man bekanntlich eine radförmige hydraulische Kraftmaschine, welche
am Umfange mit einem ringförmigen System von gefässartigen Theilen
versehen’ ist, die durch ebene, gebrochene oder gekrümmte Flächen ge-
bildet werden, und auf welche das Wasser dürch Druck oder durch
Stoss einwirkt.
Bei jedem Wasserrade sind nebst dem Rade noch folgende Theile
vorhanden: a) Der Zuleitungs- oder Zuflusskanal, durch welchen das
Wasser bis an das Rad geleitet wird. b) Die Schützen , d. h. eine schieber-
artige Vorrichtung , vermittelst welcher, je nach Umständen, mehr oder
weniger Wasser auf das Rad geleitet werden kann. c) Der Einlauf,
d. h. diejenige Vorrichtung, durch welche das Wasser von dem. Schützen
weg in das Rad geleitet wird. d) Der Abfluss oder Abzugskanal, durch
welchen das Wasser von dem Rade wegfliesst, nachdem es auf dasselbe
gewirkt hat.
Bei manchen Rädern kommt noch eine das Rad theilweise umgebende
Fläche: vor, die Kropf, oder Radgerinne genannt wird, und welche die
Bestimmung hat, das zu frühzeitige Austreten des Wassers aus dem Rade
zu verhindern.
Die Wasserräder im weitesten Sinne des Wortes können eingetheilt
werden ;
a) in Turbinen, bei welchen das Wasser gleichzeitig auf den ganzen
Umfang des Rades einwirkt, dessen Axe in der Regel eine ver-
likale Stellung hat,
b) in die Wasserräder im engeren Sinne des Wortes, bei welchen
das Wasser gleichzeitig nur auf einen Theil des Umfanges ein-
wirkt. Die Drehungsaxe ist bei diesen Rädern gewöhnlich horizontal.
Die Wasserräder im engeren Sinne des Wortes, welche wir dem