in der Praxis üblichen Sprachgebrauch gemäss „Wasserräder“ schlecht- 
hin nennen wollen, sind der Gegenstand. des vorliegenden Werkes, 
Diese Wasserräder können eingetheilt werden: 
1) Nach der Wirkungsweise des Wassers im Allgemeinen in: 
a) Räder, bei welchen das Wasser durch Stoss wirkt. 
h) Räder, bei welchen das Wasser theils durch Stoss, theils durch 
Druck wirkt. x | 
c) Räder, bei welchen das Wasser durch seine lebendige Kraft 
ohne Stoss wirkt. 
2) Nach der Höhe des Punktes, in welchem das Wasser in das Rad 
eintrilt, in: 
a) Unterschlächtige Räder, wenn das Wasser am unteren Theile 
des Rades in dasselbe eintritt , und daselbst durch Stoss wirk- 
sam ist. 
b) Mitlelschlächtige Räder, wenn der Punkt, in welchem das Was- 
ser in das Rad eintritt, yenau oder ungefähr in der Höhe der 
Axe des Rades sich befindet. 
Nach der Gestalt der Gefässe , mit welchen der Umfang des Rades 
versehen ist, in: 
a) Schaufelräder , wenn das Rad mit ebenen, radial stehenden , 
oder mit solchen Flächen versehen ist, die hinsichtlich ihrer Form 
nicht viel von einer Ebene, und hinsichtlich ihrer Stellung nur 
wenig. von der Richtung des Radius abweichen. Bei diesen 
Rädern soll ein Kropf oder Radgerinne vorhanden sein, damit der 
Austritt des Wassers aus dem Rade nicht zu frühzeitig erfolgt. 
Kübelräder, Zellenräder , Eimerräder, wenn die Gefässe am 
Umfang des Rades ohne Mitwirkung eines Radgerinns durch 
ein mit dem Umfang des Rades verbundenes System von Wan- 
dungen gebildet werden. © 
Räder mit krummflächigen - Schaufeln, gegen Welche das 
Wasser durch seine lebendige Kraft mit Druck wirkt. 
Diese Eintheilungen , welche noch leicht vermehrt werden könnten, 
sind in wissenschaftlicher Hinsicht von keiner Bedeutung , denn es lassen 
Sich keine scharfen Grenzen für die einzelnen, in einander mehr. oder 
weniger übergehenden Anordnungen angeben. In praktischer Hinsicht 
haben jedoch diese Benennungen insofern einigen Werih, als durch die- 
selben so ziemlich die Bauart der Räder im Wesentlichen bezeichnet wird. 
x) 
Beschreibung der Wasserräder. 
Es ist eine Eigenthümlichkeit der Wasserräder , dass jede besondere 
Anordnung derselben nur für gewisse Wasserkräfte anwendbar ist. Um 
daher die verschiedenen Wasserkräfte , welche in der Praxis vorkommen.