Full text: Ueber Weichenthürme und verwandte Sicherheits-Vorrichtungen für Eisenbahnen

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Bei diesem Stande können schon in der Regel gewisse Züge aus- resp. einfahren, 
ohne dass irgend ein Weichenhebel im Thurme gestellt zu werden braucht; selbst- 
verständlich müssen jedoch die Signalhebel auch für jeden dieser Züge jedesmal gestellt 
werden. 
Je nach der Anzahl der vom Signalthurme aus zu bedienenden Weichen und 
Signale enthält der betreffende Hebelapparat eine gleiche Anzahl Hebel für die Stellung 
der Weichen und eine entsprechende Anzahl Hebel für die Stellung der Signale, ausserdem 
aber noch einige Reservehebel. 
Diese in einer Fluchtlinie aufgestellten Hebel sind so angeordnet, dass sich in 
der Mitte die Weichenhebel, nach der Seite der freien Bahn die Hebel der Einfahrts- 
signale und nach dem Bahnhofe zu die Hebel für die Ausfahrtssignale befinden. 
Die Weichen- und Signalhebel, mit den an beiden Seiten zwischen diesen liegenden 
Reservehebeln sind von der Seite der freien Bahn nach der Bahnhofsseite zu durchlaufend 
mit arabischen Zahlen numerirt, es hat der äusserste nach der freien Bahn hin stehende 
Hebel die Nr. 1, während der äusserste nach dem Bahnhofe zu stehende Hebel die letzte 
Nummer hat. 
Die Bestimmung der einzelnen Signalhebel ist auf einer hinter dem Apparat sich 
befindenden Platte mit Worten angegeben. 
Die Signalhebel selbst sind ausserdem mit den Nummern derjenigen Weichenhebel 
versehen, welche gezogen, d. h. aus der normalen Stellung in die entgegengesetzte Stellung 
gebracht werden müssen, wenn der Signalhebel gezogen werden soll. Diese Hebel, welche 
auf dem Signalhebel verzeichnet sind, gehören jedesmal zu einer bestimmten Weichen- 
strasse und sind, wie auch bemerkt, nach der Reihenfolge der Nummern auf den 
Schildern zu ziehen. . 
Ebenso sind auf jedem Weichenhebel die Nummern derjenigen Signale bemerkt, 
für welche dieser Hebel zuvor gezogen werden muss. 
Um sämmtliche Hebel des Apparats übersichtlich zusammenzustellen und auf- 
fallender kenntlich zu machen, erhalten dieselben einen farbigen Anstrich und zwar sind 
lie Signalhebel für Personenzüge voll roth, die für Güterzüge voll weiss angestrichen. 
In gleicher Weise sind die Weichenhebel, welche lediglich für Personenzüge 
arbeiten, roth, diejenigen, welche für Güterzüge arbeiten, weiss, und diejenigen, welche 
für Personen- und Güterzüge arbeiten, weiss und roth mit verticaler Trennung angestrichen. 
Die dunkelblau vermalten Hebel dienen als Reserve und sind vorläufig weder 
mit einer Weiche noch einem Signale verbunden. 
Ein Tableau (Fig. A, Tafel X) mit genauer Angabe der Bestimmung der Hebel 
ist sowohl im Signalthurme wie auch im Stationsbureau aufgehängt, ebenso ist die 
Tabelle B, aus welcher die verschiedenen Verschlüsse der Weichen etc. zu ersehen sind, 
sowie ein Situationsplan C der Bahnhofseinfahrts - Gleise an dem betreffenden Bahn- 
hofsende in diesen beiden Localen angebracht. Schliesslich wird bemerkt, dass der 
Apparat so eingerichtet ist, dass alle diejenigen Züge, deren Fahrtrichtungen sich nicht 
durchkreuzen, gleichzeitig ein- resp. ausfahren können. 
Diejenigen Züge, bei denen Solches zulässig ist, sind in den nachstehenden speciellen 
Erläuterungen näher angegeben. 
Zur Vermittlung der Correspondenz zwischen dem Stationsvorstande und dem 
Signalthurme dienen in der Regel Magnetzeiger-Apparate, deren Scheibe die gebräuch- 
lichsten, in der Anlage D für jeden Signalthurm speciell festzustellenden Phrasen enthält. 
Braunschweig, den 1. Januar 187%5. 
Direction 
der Braunschweigischen Eisenbahn-Gesellschaft.
	        
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