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V. Der Tragflügel von endlicher Breite.
muß man berücksichtigen, wenn es sich um größere Entfernungen
hinter dem Flügel handelt. Wir werden darauf in Kap. VI, 812, wo es
sich um die Wirkung auf das Höhenleitwerk handelt, zurückkommen,
Wir werden aber von der
Veränderung des Wirbelbandes
überall da absehen können, wo
es sich um die Wirkung auf
den Flügel selbst handelt, be-
sonders dann, wenn das Seiten-
verhältnis des Flügels eb
groß ist. Wir werden dann so
rechnen können, als ob die
Fäden des Bandes geradlinig in
der Richtung des Luftstromes liegen. Es wird so gelingen, in $ 5 mit
Prandtl eine recht brauchbare Eindeckertheorie aufzubauen.
Aw
S 3. Luftkraft und Geschwindigkeit bei dreidimensionalen
Strömungsvorgängen.
Wir wollen jetzt ganz allgemeine Strömungen im dreidimensionalen
Raum betrachten. Wir denken uns in diesem Strömungsraum ein
irgendwie angeordnetes System von Tragflügeln und stellen uns vor,
daß die Flügel sich in Ruhe befinden, aber von einem Luftstrom getroffen
werden. Das Innere aller Trag-
flügel, das uns ja nicht inter-
essiert , wollen wir uns durch
ruhende Flüssigkeitsmengen von
demjenigen Drucke erfüllt den-
ken, der bei der Geschwindig-
keit Null (Staupunkt) herrscht.
Dann sind die Oberflächen der
die Tragflügel bildenden Körper
Unstetigkeitsflächen der Ge-
schwindigkeit, die wieder durch
Wirbelfäden ersetzt werden kön-
nen. Wir denken uns auf einer
der Flügelflächen die Strom-
linien 4%. = = gezeichnet und dazu die Wirbellinien, die ja
nun überall auf den Stromlinien senkrecht stehen. Parallel zu einer
Stromlinie zu beiden Seiten der Fläche seien weiter die Bogenelemente
AB und A’B' gezeichnet, so daß ihre Entfernung ö die kleine, aber
endliche Dicke der Wirbelschicht darstellt (Abb. 92).