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V. Der Tragflügel von endlicher Breite.
Wir sehen also daraus, daß das S. 128 behandelte Beispiel für die
Tragflügeltheorie von fundamentaler Bedeutung ist. Wir stellen für
liese elliptische Verteilung die folgenden Formeln zusammen:
A=— Dam, W= Ad Ta, (5,42)
2 A? A®
PR mg
wenn der Buchstabe g den „Staudruck“
q rn a
(5,43)
bedeutet.
Die sich sogleich aufdrängende Frage, wie der Flügel gestaltet sein
muß, damit der induzierte Widerstand gerade das Minimum ist, hat
keine eindeutige Antwort. Wir werden auf die allgemeinere Frage: wie
muß die Gestalt eines Flügels gewählt werden, damit sich eine vor-
geschriebene Zirkulation herausbildet, im $1 und 86 des VI. Kap.
zurückkommen.
Wenn die Zirkulation über die Flügelbreite in der angegebenen
Weise elliptisch verläuft, so kann man die Veränderung der Luftkraft mit
dem „Seitenverhältnis‘“ oder der „Flügelstreckung‘ angeben. Beim
rechteckig umrandeten Flügel verstehen wir unter dem Seitenverhältnis
. b Flügelbreite . » ;
die Zahl — = "Flügeltiefe > Dei anders gestalteten Flügeln wollen wir
geltiefe 5
darunter den Wert Tr verstehen, der ja beim Rechteck wieder in +
übergeht. Wir führen also die Flügelstreckung in der Form
., (5,45)
ein.
Der induzierte Widerstand ist nur ein Teil des Gesamtwiderstandes.
Wir wollen darum schreiben:
W= W;+ W*, (5,46)
wo W; den induzierten Widerstand und W* den anderen Teil des Wider-
standes bedeutet. Bei den Messungen des Widerstandes hat sich gezeigt,
daß W, von der Flügelstreckung sehr stark, W* aber nur wenig von ihr
abhängt. Wir wollen darum in erster Näherung W* als von der Strek-
kung unabhängig ansehen. Mit
A=C649F, W=69F, = 4 cc (5,47)
erhalten wir aus (5,43):
2 2
I Ca F nn Ca 1
wi = RE A
Der Beiwert des induzierten Widerstandes in Abhängigkeit
vom Beiwert c, ist also eine Parabel, deren Form vom Seiten-
verhältnis abhängig ist.