142 VI. Auftriebsverteilung bei gegebener Tragflügelgestaltung.
Wenn also z. B. keine Verwindung vorhanden ist, so braucht man
der Umrißform t (x) nur elliptische Gestalt zu geben, kann also den
Umriß aus zwei Halbellipsen bestehen lassen, um elliptische Zirkulation
zu erhalten. Ist aber die Umrißform gegeben, so kann man zu jedem
Anstellwinkel der Mitte x, ein & (x), d. h. eine Verwindung so angeben,
daß die Zirkulation elliptisch wird. Diese elliptische Zirkulation wird
man so einrichten, daß der Gesamtauftrieb dem Auftrieb des unver-
wundenen Flügels entspricht. Es wird dann zu jedem Anstellwinke]
des unverwundenen Flügels eine andere Verwindung gehören.
Wir werden auf diese Frage im $ 8 zurückkommen, wenn wir gesehen
haben, wie man die Zirkulation des unverwundenen Flügels bei gegebenem
Umriß berechnen kann, da wir dann erst seinen Gesamtauftrieb be-
stimmen können. Wir wollen uns also erst der unter 2. gestellten Frage
zuwenden.
S 2. Ansätze zur Lösung der Integralgleichung.
Bei der Beantwortung der zweiten in $ 1 gestellten Frage kommt
alles darauf an, die Lösung der Integralgleichung (6,9) oder in der ver-
einfachten Form (6,12) zu finden; dabei sind £ bzw. u und & gegeben,
V” bzw. G gesucht.
Man kann versuchen, die Lösung dadurch zu bewerkstelligen, daß
ea
man für I”, wie wir es S. 127 getan haben, einen Ansatz V 1— ( 7) a (x)
macht, wo a (x) eine nach steigenden Potenzen von ( ) fortschreitende
Reihe bedeutet, indem man für u und x entsprechende Ansätze einführt:
denn wir wissen, daß dann das Integral durch eine Potenzreihe b (x)
dargestellt wird, deren Koeffizienten wir mittels (5,23), S. 127, berechnen
können. Es hat sich aber als übersichtlicher herausgestellt, eine Trans-
formation der unabhängigen Variablen vorzunehmen:
e=— 2 COS ©, also u=-— cos ®@; b=— 3 COS wW, also v=-—cosw, (6,15)
wobei dann © und % von 0 bis x laufen, während x und £& von — LM bis
© > oder u und v von — 1 bis + 1 gehen. Die Gleichung (6,12) erhält
dann die Gestalt:
1 © de d
G(g) = u (g) al (6,16)
Wir wollen nun zunächst annehmen, daß keine Verwindung und kein
Querruder- oder Landeklappenausschlag vorhanden ist. Dann ist x über
die ganze Flügelbreite konstant. Außerdem wollen wir annehmen, daß
der Umriß zur Mitte symmetrisch gestaltet ist. Da 4 als Funktion von ©
nur im Intervall von 0 bis x vorgeschrieben ist, können wir sie als ungerade