3
zu schaffen, das ohne gegenseitige Konkurrenz wirkt und dem kein
notwendiges Glied fehlt. Eine neue Abgrenzung der Aufgaben
der einzelnen Schulen ist erforderlich und in Angriff genommen.
Sie muß zum Abkschluß gebracht werden. Verhältnismäßig leicht
ist es dabei, den Fortbildungsanstalten und Fortbildungs-
schulen ihr Arbeitsfeld fest zu umgrenzen und von dem der anderen
Schulen zu scheiden. Die Grenzlinie beider Schularten aber
gegen einander sicher zu ziehen, wird schwerlich möglich werden.
Ihr Unterschied hat. sich verwischt, und eine gewisse Konkurrenz
beider Glieder wird bleiben. Trotzdem wird es gut sein, sie nicht
zu einer Schulart zusammenzuziehen, sondern sie zu erhalten, wie
sie historisch geworden sind, die Anstalten im Zusammenhang mit
höheren Schulen, die Schulen in Verbindung mit Gemeindeschulen
zu belassen, um so Niveauunterschiede in der Vorbildung der
Schüler, die vorhanden sind, und methodische Unterschiede zur
Geltung zu bringen. Eine gewisse geistige Differenzierung ist hier in
der Großstadt am Platze. Eine vorläufige Organisation wird hier
bald erreicht sein. Schwieriger wird es sein, die höheren Fach-
schulen so zu organisieren, daß sie sich nicht mit den niederen
Fachschulen und unter einander befehden können und einen wei-
teren Abbruch nicht erleiden. Wo wir bisher zugegriffen haben,
sind wir auf große Schwierigkeiten gestoßen und nur schrittweise
vorwärts gekommen. Hier wird also erst ganz allmählich eine
relativ feste Organisation zu erreichen sein. Schließlich kommt
die Arbeit. darauf hinaus, daß eine Neuaufstellung der Grundsätze
für die Verwaltung des Fortbildungsschulwesens vom Jahre 1893
und der Regulative der Fachschulen vom Jahre 1900 erfolgen
muß. Hier wird jede Übereilung zu vermeiden sein, und es
wird notwendig werden, die Fragen im Austausch mit den Direk-
toren und Gewerbeschullehrern, den Innungen und den Kreisen der
[nteressenten gründlich zu beraten. Auch die Ergänzung der be-
stehenden Schulen durch Neubegründungen muß ins Auge gefaßt.
werden. An die Einrichtung städtischer Hochschulen werden wir
nicht zu denken haben, weil hier ausreichende Staats- und Privat-
ainrichtungenm bestehen, auch des Ausbaus unserer kaufmännischen
Fachschulen sind wir durch die opferwillige und glückliche Arbeit
der Berliner Kaufmannschaft überhoken. Ekbensowenig werden wir
({ür, Bergschulen, Hüttenbauschulen und Navigationsschulen in
Berlin zu sorgen haben, weil für sie in Berlin kein Bedürfnis
vorhanden ist. Eine keramische Schulabteilung besitzen wir an
ler zweiten Handwerkerschule. eine Brauerschule hat der Staat.