Full text: Aerodynamik (Band 2)

Vorwort der Verfasser. 
Der vorliegende Band behandelt denjenigen Teil der Flugzeugkunde, der sich 
bei seiner Entwicklung am wenigsten an Bekanntes anlehnen konnte und die wenig- 
sten Grundlagen theoretischer oder experimenteller Natur in der Wissenschaft der 
Vorflugzeit fand. Wir hielten es daher für richtig, nicht nur die besonderen Er- 
fahrungen, welche wir als Leiter der aerodynamischen Abteilung bei der Flug- 
zeugmeisterei sammeln konnten, hier zu verwerten, sondern den gesamten Stoff 
der aerodynamischen Wissenschaft zu einem Lehrbuch zu verarbeiten. Auch im 
Rahmen dieses Handbuches schien es uns angemessen, die Form des Lehrbuches 
zu wählen, nur war durch die Stellung unseres Bandes im Handbuch eine gewisse 
Einschränkung des Stoffes geboten. So verzichteten wir auf eine ausführliche Be- 
handlung der Luftschraube, obwohl diese ja durchaus als aerodynamisches Problem 
angesehen werden muß, da ein besonderer Band darüber vorgesehen ist; ferner 
schieden alle aerodynamischen Fragen des Luftschiffes, des Segelfluges und dergl. 
aus, die ganz außerhalb des Gesichtskreises der Flugzeugmeisterei lagen. Dagegen 
hielten wir es für wichtig, die theoretischen Grundlagen des Fluges ausführlich 
darzustellen, da deren praktische Bedeutung nach den Erfolgen der Prandtlschen 
Tragflügeltheorie außer allem Zweifel steht und eine immer innigere Vereinigung 
dieser theoretisch-physikalischen Überlegungen mit den grundlegenden Ideen des 
Flugzeugentwurfs von der Zukunft durchaus erwartet werden muß. 
Es war unser Bestreben, daß jeder, der praktisch oder theoretisch an der Aero- 
dynamik des Flugzeuges weiterarbeiten will, in unserem Buche die Grundlagen fin- 
den kann, auf denen er voraussichtlich wird aufbauen müssen. Aber das, was ver- 
schiedene Leser bei der Aerodynamik suchen, ist nicht immer dasselbe; der Ingenieur, 
der sich über die aerodynamischen Eigenschaften seines Flugzeuges Rechenschaft 
geben will, braucht nicht mit Anspannung seiner ganzen mathematischen Fähig- 
keiten in die physikalischen Grundlagen der Luftkräfte einzudringen; andererseits 
braucht der Wissenschaftler, der physikalische Klarheit erstrebt, nicht die einzel- 
nen numerischen Werte und die praktischen Rechenvorschriften für Flugzeug- 
erbauer zu kennen. Daher wendet sich unser Buch in seinen verschiedenen Teilen 
an ein verschiedenes Leserpublikum, und es war geboten, die Voraussetzungen, 
welche in den verschiedenen Teilen an die physikalischen und mathematischen 
Kenntnisse der Leser gestellt werden, ganz verschieden zu bemessen. Dadurch geht 
dem Buche vielleicht eine gewisse Gleichartigkeit der Darstellung durch alle seine 
Teile hindurch verloren, aber dafür ist das praktische Ziel, jeden Teil in der Schreib- 
weise möglichst seinem voraussichtlichen Leserkreis anzupassen, besser erreicht. 
Im wesentlichen sind es drei Ideenkreise, welche in diesem Buche behandelt sind:
	        
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