Full text: Aerodynamik (Band 2)

IV. Kapitel. Der Mehrdecker 137 
Liegt nun die Aufgabe vor, den Widerstand eines Doppeldeckers zu berechnen, 
bei dem die geometrischen Verhältnisse der einzelnen Flügel und ihre gegenseitige 
Entfernung und Einstellung gegeben sind, und bei dem überdies eine Modellmessung 
für die einzelnen Flügel, bei irgendeinem Seitenverhältnis ausgeführt ist, so hat 
man folgendermaßen zu rechnen: Zuerst müssen nach (46) S. 119 die Widerstands- 
beiwerte c„, und c.„, der Modellmessung auf die richtigen geometrischen Ver- 
hältnisse umgerechnet werden. Dem Auftriebsbeiwert Co des Oberflügels möge 
der Wert c„., des Unterflügels entsprechen; dabei ist zu berücksichtigen, daß die 
Einstellung des Unterflügels eine andere sein kann, wie die des Oberflügels; es muß 
also für den danach veränderten Anstellwinkel abgelesen werden. 
Sind c, und c,. jetzt diese umgerechneten Werte, so erhält man aus W; = W,+ 
W. +2 co W.., wenn der Widerstandsbeiwert des Doppeldeckers mit c„., bezeichnet 
wird: 3 
Od = 00 2 0 + 25 000 0a » x 4% 4 « = a (28) 
Beispiel: Beim Dfw CV ist F, = 21,86 m?, db =13,1 m; F, = 19,4 m?, 
bb, = 11,9 m; h = 1,84 m. Ober- und Unterflügel haben dasselbe Profil. Wir 
erhalten also 
2h bu 
m 14 = — — . 
ES Ta ET, u = 5 = 0,908 
Die Interpolation aus Abb. 84 oder der zugehörigen Zahlentafel ergibt 6 = 0,548. 
Aus einer Messung der Göttinger Versuchsanstalt wurde entnommen: 
Cao = 0,896; Czu = 1,048; 6, = 0,0596; 6.1, = 0,0772. 
Der Messung lag ein Rechteck mit den Seiten 100 mm und 700 mm zugrunde. 
Wir erhalten also nach (46) S. 119 für die wirklichen Flügel: 
0,896? /21,86 1\. 1,0482 / 19,4 2): 
d. h. 6. = 0,0556; 6, = 0,0751. 
Nach (28) ergibt sich also 
od = 640 0,53 + On * 0,47 + Cpo * Cau * 0,023 = 0,0864. 
Zum Auftriebsbeiwert 0,896 des Oberdecks und damit zum Auftriebswert des 
Doppeldeckers Co To Cau Zu = 0,968 gehört also der Widerstandsbeiwert 
0,0864 des Doppeldeckers. 
Man kann sich die Frage vorlegen, in welcher Weise der Auftrieb auf den Ober- 
und Unterflügel verteilt werden muß, wenn dabei der induzierte Widerstand des 
Doppeldeckers möglichst klein werden soll. Der induzierte Widerstand des Ober- 
| . 2 ; 
flügels setzt sich aus dem Eigenwiderstand W, = = en und dem vom unteren 
Flügel induzierten Widerstand Wo = — ——_- zusammen; in derselben Weise 
0 Vu 
. 4 . : vr 1 Au? 6 A Au 
der induzierte Widerstand des Unterflügels aus W, = — —. und W,, =-— ZZ, 
u TG du? ou Ta bo bu
	        
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