Full text: Aerodynamik (Band 2)

VII. Kapitel. Das Wichtigste über Luftschraubenkräfte 247 
Drehzahl fordert, als er verträgt. Auch die verschiedenen Geschwindigkeiten 
des Flugzeugs, z. B. beim Steigen und im Horizontalflug oder in verschiedenen 
Höhen, haben, da sie viel stärker als die Drehzahlen varlieren, zur Folge, daß 
der Fortschrittsgrad sich stark ändert, vielleicht um 50 vH, und somit der Wir- 
kungsgrad nicht nahezu seinen Größtwert behalten kann. Abb. 189 zeigt die Ab- 
hängigkeit des ” von X an einigen Modellpropellern. Diesen Schwierigkeiten kann 
man begegnen, indem man die Steigung der Schraube im Fluge ändert und 
an den jeweiligen Betriebszustand des Motors und des Flugzeugs anpaßt (Reißner). 
Auch die Änderung des Schraubendurchmessers im Fluge ist möglich, aber kon- 
struktiv viel schwieriger als die Änderung der Steigung. 
Um in einem bestimmten Falle die geeignetste Schraube auszuwählen, 
muß man eine große Anzahl von Meßergebnissen möglichst in einem Diagramm 
überblicken. Wäre die Aufgabe immer so gestellt, daß für einen gegebenen Fort- 
schrittsgrad die Schraube gesucht wird, so würde ein Diagramm in der Art der 
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Lifte} 
Schafl an 
Abb. 189. Wirkungsgrad von Modellschrauben abhängig vom Fortschrittsgrad 
Abb. 189 genügen. In Wirklichkeit ist die Aufgabe aber komplizierter, Es kann 
der erforderliche Schub oder — wie meist in der Flugtechnik — die verfügbare 
Motorleistung, der Schraubendurchmesser und die Fluggeschwindigkeit gegeben 
sein und die geeignete Drehzahl gesucht, oder die Drehzahl bekannt, aber der 
Durchmesser gesucht sein u. a. m. Zu diesem Zweck wird g als Funktion von A 
für verschiedene gemessene Schrauben aufgetragen und an einzelnen Punkten die 
zugehörigen 7-Werte angeschrieben (Abb. 190). Daß man und nicht 4 so aufträgt, 
liegt eben daran, daß in der Flugtechnik die Motorleistung, also das Drehmoment 
der Schraube die primär gegebene Größe ist. Faßt man in einem solchen Diagramm 
die Punkte konstanten Wirkungsgrades durch Kurven zusammen, so wird der Über- 
blick sehr erleichtert. Sind nun z. B. Motordrehmoment M, Fluggeschwindigkeit v, 
Luftdichte p (Flughöhe) und Schraubenhalbmesser R gegeben, so folgt daraus Ze 
= Ri Const; diese Kurve schneidet die Schar der w- bzw. der ;-Kurven. 
To ; 
Jiejenige u-Kurve, auf welcher sie den günstigsten Wert von findet, also eine
	        
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