Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

IV. Ergebnisse der allgemeinen Motorenprüfung. 
(Das Q1-n und N, - nn - Diagramm.) 
In der Motorenprüfstelle wurden nur Viertaktmotoren eingehender unter- 
sucht. Die Motoren wurden, soweit es sich nicht um „Höhenmotoren‘“‘‘ handelte, 
bei ganz offener Drossel bei verschiedenen Drehzahlen auf ihre Höchstleistung 
zeprüft. Aus dem dabei gemessenen Brennstoffverbrauch B und dem durch Ka- 
‚orimeter bestimmten Heizwert h„, des Brennstoffs wurde die Wärmeaufnahme, 
zus dem gemessenen Drehmoment die Arbeitsabgabe bestimmt. Abb. 101 und 
L02 zeigen als Beispiel einer Wärmebilanz Wärmeaufnahme und Arbeitsabgabe 
seines Bz III1a-Motors, der sich durch einen ganz besonders hohen mittleren Druck 
auszeichnet, in gleichem Kalorienmaßstabe bei verschiedenen Drehzahlen, und 
zwar (Abb. 101) bezogen auf 11 Hubraum und (Abb. 102) bezogen auf 11 und 1sk. 
Die sonst üblichen Maßstäbe in mkg, at und PS sind ebenfalls angegeben, was 
Jen Vergleich erleichtert. Das Verhältnis von Arbeitsabgabe zu Wärmeaufnahme, 
also der Wirkungsgrad 7%, ist in Abb. 101 besonders eingetragen. Die normale 
Drehzahl des Motors ist 1400 Uml/min. 
Die Abbildungen sind in vieler Beziehung lehrreich. Zunächst zeigt Abb. 101, 
Jaß die Literwärme Hol) bei zunehmender Drehzahl sinkt, da der Füllungsgrad 
Jes Motors mit zunehmender Drehzahl infolge von Drosselverlusten abnimmt. 
Infolgedessen muß auch die Literarbeit 4, oder p„„ abnehmen, wobei nach 
Gleichung 2 4y=10-%„. Da aber p„ außer von Hy auch von v7, abhängt 
'Dmn = 42,7%. Ho), so ist auch jede Änderung der Wärmeverluste von Einfluß 
auf 4, oder „. nu steigt im vorliegenden Falle mit der Drehzahl. (Wie sich Hy 
und 7, bei sehr niedrigen Drehzahlen ändern, wurde nicht gemessen, weil dann die 
üblichen Bremsflügel kein genügendes Widerstandsmoment hergaben.) 
In Abb. 102 würde die höchste Literleistung dieses Motors erst bei mehr als 
1800 Uml/min erscheinen, während der Höchstwert des Drehmomentes nach 
Abb. 101 etwa bei 1200 Uml/min liegt. Wollte man in Abb. 101 den Höchstwert 
der Leistung finden, so müßte man den Berührungspunkt c der A4,-Kurve mit 
einer normalen Hyperbel zum Koordinaten-Nullpunkte suchen; will man 
anderseits in Abb. 102 den Höchstwert von 4, oder p„, bestimmen, so braucht man 
nur den Berührungspunkt der N,-Kurve mit einem durch 0 gehenden Strahl zu 
bestimmen, was also wesentlich einfacher ist. 
Mit Hilfe solcher Strahlen kann man auch in einer einzigen Abbildung die 
Größen Ho, Qu; 41 nnd N, vereinigen, wobei die Strahlen den Maßstab für Hy und 
1) Das genaue Studium der Bezeichnungen und Grundgleichungen in der Einleitung 5.2 
ist zum Verständnis des folgenden notwendig.
	        
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