J6 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch.
\ müssen dann allerdings auf irgendeine Weise bestimmt werden, was für w ohne
weiteres, für X\ aber (durch Messung der Ansaugluft oder aus der Analyse) nur
selten möglich ist und auch, wie bereits erwähnt, in der Motorenprüfstelle noch
nicht vorgenommen werden konnte. Aus diesem Grunde wurde die Grenzdruck-
zurve gewöhnlich nicht auf w-X = 1, sondern lediglich auf wu = 1 umgerechnet,
während X für eine gleich gehaltene Drehzahl auch bei wechselndem © ungefähr
gleich anzunehmen ist. Für \ = 0,75 und u = 1 ergäbe sich z. B. die Kurve (2’)
in Abb. 108. Umgekehrt kann aber auch, wie später gezeigt wird, aus den ein-
getragenen p-Ho-Werten auf die Größe von X geschlossen werden.
Trifft die Voraussetzung, daß ww gleich bleibt, nicht zu, so äußert sich dies
durch senkrechte Verschiebung der %-Ho-Punkte, z. B. von A nach A’, wie in
Abb. 108 für \ = 0,25 angedeutet ist. Aus dieser Verschiebung kann man aber die
besten Schlüsse auf.den Einfluß der Wandung ziehen, indem man z. B. alle
Punkte 4’ auf einen gleichen Wert von w* X umrechnet (etwa auf B’), und dort die
Zinflüsse vergleicht.
In Abb, 109 soll ein Anwendungsbeispiel diese Folgerungen erläutern. Kurve (1)
stellt die Grenzdruckkurve eines 260 pferdigen Daimler-Motors (D IVa Nr. 32444),
abhängig von Hy dar, die auf dem Prüfstand in Adlershof bestimmt wurde. Dabei
wurden d„. und Hy aus den gemessenen Drehmomenten und Verbrauchzahlen
vestimmt. Kurve (2) stellt die p„,-H,-Werte für einen andern Daimler-Motor gleicher
Bauart (D IVa Nr. 29609) dar, der im Höhenprüfstand des Luftschiffbau Zeppelin,
Friedrichshafen, bei gleicher Drehzahl ” = 1450 aber wechselndem Luftdruck
untersucht wurde.1)
Zahlentafel 1. Versuche von Noack-Leitsmann.
DIVa Nr. 29609. nn = 1450.
Versuch | 8
Nr. 0
126
372
595
526
182
135
400
361
on
1.1
L3
15
+
Dane
169 249
7,29 228
6,59 200
7,89 71
‚8,20 152
18,69 | 131
18,3° ; 110 F
17,5% ) 74 ' 92.14
BP)
vo ist
7,6
56,8
53,6
5,8
nA
Da
41
1,951 047
),878 338
),778 599
1,685 558
1.628 543
0,565 515
0,521 | 483
0.472 458
7
u
680
727
770
315
364
9312
929
975
Aus den dort angegebenen Zahlenwerten wurde %,„, und H, berechnet (s. Zahlen-
vafel 1) und als Kurve (2) eingetragen. Um den Nullpunkt zu finden, wurde „= lat
angenommen, wodurch sich die Werte annähernd richtig ablesen lassen. Nun-
mehr wurden die p„;‚- und Ho-Werte der Kurve (2) auf u = 1 umgerechnet, da u
aus Barometerstand und Lufttemperatur im Höhenprüfstand bekannt war. Wenn
auch zwei sonst gleiche Motoren niemals genau gleiche Grenzdruckkurven und
auch nicht gleiche Reibungsverluste haben, so ist doch der Vergleich in diesem
!) S. Techn. Berichte der Flugzeugmeisterei Bd. III (1918) S. 3 Versuche Nr. 1—15,
Zahlentafel 1.