Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

b) Versuche über den Einfluß des Verdichtungsverhältnisses. 111 
Diese Drosselung wird mit zunehmender Höhe allmählich oder — etwa in 
2 km Höhe — mit einem Male durch den Führer aufgehoben, da dann w genügend 
abgenommen hat?) 
Für die ersten Vergleichsversuche mit solchen „Höhenmotoren‘ wurden kost- 
spielige Höhenprüfstände erbaut und benutzt, z. B. auf dem Wendelstein und 
auf der Schneebergbahn®), die aber wegen 
ihrer geringen Höhe gegenüber den wirk- 
lichen Flughöhen an Bedeutung bald ver- 
loren. Zudem zeigte sich, daß man bei 
kurzen Versuchen auch auf dem offenen 
Prüfstand mit gut gereinigten Motoren 
selbst mit Leichtbenzin, sicher aber mit 
Benzol, ohne Gefahr für den Motor bis zu 
‚echt hohen Verdichtungsverhältnissen gehen 
xonnte. Eine solche Versuchsreihe hat z. B. 
die Firma Benz & Cie. an einem Bz IV-Motor 
im August 1917 in Mannheim vorgenommen, 
wobei & durch Einbau entsprechender Kol- 
sen von 1: 5auf 1: 5,5, 1:5,65und 1 : 5,8 
der Reihe nach gesteigert wurde. Die gleichen 
Versuche wurden in Adlershof an einem 
anderen Bz IV-Motor im Dezember 1917 
wiederholt, wobei noch eine weitere Steige- 
ung bis auf 1:6 versucht wurde. Die 
Ergebnisse sind aus den Protokollen in 
Abb. 121 wiedergegeben. Leistung, mittlerer 
Druck und Benzinverbrauch sind bei voll- 
zeöffneter Drossel für verschiedene Dreh- 
zahlen bestimmt und (umgerechnet auf 
ı = 1) aufgetragen. Der Motor arbeitete 
dabei stets mit recht fetten Gemischen 
(e>1) und entsprechend hohem Verbrauch, 
la Ho = 0,800 und mehr betrug. Die Steige- 
rung des mittleren Druckes o„, mit steigen- 
dem € ist auffallend, steigt doch sogar D„, 
stärker, als 7, gemäß oben angegebe- 
ner Gleichung steigen würde. In Abb. 122 ist die theoretische Steigerung 
der mittleren Drücke unter Zugrundelegung‘ der Gleichung 
m min 
Ar 
a 
(Pm)ı _ (om) 1 — et 
(Dm)z (Min)z 1 — eat! 
nit einem allerdings niedrig gewählten Exponenten k = 1,36 als ausgezogene 
Linie aufgetragen. Die tatsächliche Steigerung ist aber fast durchweg höher. 
1) S. a. S. 36. Anpassung der Flugmotoren an die Flughöhe. 
2) Vgl. S. 121. Unterdruckprüfung.
	        
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