‚22 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch.
2. Höhenmotoren.
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Die starke Abnahme der Ladungsgrenze mit wachsender Flughöhe legte es ver-
schiedenen Konstrukteuren, und zwar in Deutschland meines Wissens zuerst den-
jenigen des Maybach-, des Siemens- und des Junkers-Motors, später insbesondere
dem der Bayerischen Motoren-Werke nahe, die Gewichtsausnutzung des Triebwerkes
zu verbessern, indem man die Ladungsgrenze in der Art steigert, daß die Leistungs-
kurve des Motors bis zu einer gewissen Betriebsflughöhe Z, der wagerechten Linie
der Betriebsgrenze folgt. Das Kennzeichen des Höhenmotors ist hiernach,
daß seine Leistungskurve in der Betriebsflughöhe Z, einen Knick aufweist (s. Abb. 130).
Durch geeignete Motorregelung muß unterhalb der Betriebsflughöhe verhindert
werden, daß die Motorleistung die Betriebs-
grenze überschreitet, da sonst Gefahr für
die Haltbarkeit des Motors besteht.
Für die/von den Verhältnissen beim Auf-
‚aden der Zylinder abhängige Höchstleistung
sind bei gegebener _ mittlerer Kolben-
geschwindigkeit die Größen F, 7» Hop
X\ und w maßgebend. Man kann, um den
ungünstigen Einfluß von w wettzumachen,
alle übrigen Größen steigern, also
1. die Kolbenfläche F unmittelbar,
2. den Wirkungsgrad der Energieum-
Abb. 130. Wirkung der Überbemessung wandlung ”,, durch Steigerung von %4* No
auf das Leistungsbild. 3. den chemischen Gemischheizwert H,,,
durch Sauerstoffzufuhr,
4, Lieferungsgrad X durch An, also Vorverdichtung der Außenluft.
Daraus ergeben sich vier Wege zur Entwicklung von Höhenmotoren,
lie unter Umständen gleichzeitig beschıitten werden können.
Zu 1. Die Vergrößerung der Kolbenfläche F ohne Änderung der Trieb-
werkabmessungen und damit der Reibungsverluste, die „Überbemessung‘‘ ist
die wirksamste Maßnahme für die Änderung eines Flugmotors in einen Höhen-
motor, die allerdings entsprechend größere Ventile und Leitungen bedingt, wenn
Ay nicht sinken soll. Sind Dj, und D die entsprechenden Zylinderdurchmesser,
30 Ist .
" für 7.)
oder m
5km ' 6km | 7 km
9.59 503 217
13 1.27
31
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Zu 2. Den Wirkungsgrad der Energieumwandlung 7, kann man durch Kr-
höhung des Verdichtungsverhältnisses © („Überverdichtung‘‘), z. B. durch Ein-
bau höherer Kolben steigern, weil hierdurch der thermische Wirkungsgrad und
lie Zündgeschwindigkeit erhöht werden, also bessere Verbrennung erreicht wird
s. oben S. 109). Möglich ist die Steigerung der Verdichtung über die Grenze frühe-
rer Erfahrungen nur, wenn gleichzeitig die Kühlwirkung der Wände gesteigert