Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

138 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch. 
6. Ausbildung und Anwendung von Luftdichtereglern für die selbsttätige 
Motorreglung. 
Das Endziel für die Anpassung eines Flugmotors an die Höhe bleibt eine selbst- 
tätige und betriebsichere Vergasersteuerung, die zwar dem Führer die Gewalt 
über das Flugzeug beläßt, aber die Maßnahmen, die der Wechsel der Luftdichte 
bedingt, selbst übernimmt. Als nächste Aufgaben für eine selbsttätige Regelung 
kommen somit in Betracht: 
l. bei allen Motoren die Begrenzung des Gemischheizwertes nach oben, um 
Brennstoffverschwendung zu verhindern, 
bei überverdichteten oder vergrößerten Motoren und bei Motoren mit Vor- 
verdichter die Begrenzung des mittleren Kolbendruckes nach oben, durch 
Begrenzung des Ansaugdruckes hinter der Führerdrossel oder des Unter- 
Iruckes p„, vor der Führerdrossel, “ 
bei Motoren mit Sauerstoffzufuhr die Begrenzung des mittleren Kolben- 
druckes nach oben durch Regelung der zugeführten Sauerstoffmenge, 
bei allen Höhenmotoren das Gleichhalten oder Begrenzen der Motordrehzahl 
bei gleichbleibendem mittlerem Kolbendruck, am einfachsten durch ver- 
stellbare Luftschrauben, sobald der Zusammenhang zwischen Schrauben- 
blattstellung, Luftdichte und Drehzahl bekannt ist. 
5. Wenn einmal ein kräftig wirkender Luftdichteregler vorhanden ist, so kann 
nan durch diesen auch die Kühlwassertemperatur gleichhalten, da zwischen 
dieser und der Luftdichte ein durch Versuch feststellbarer. Zusammenhang be- 
steht, sobald der Beharrungszustand erreicht ist. Man kann somit auch die Kühler- 
abdeckung durch die Luftdichte beeinflussen. 
Die Möglichkeit, einen Luftdichtemesser zur Regelung und Steuerung des 
Vergasers anzuwenden, ist vorhanden, sobald die Beziehung zwischen der not- 
wendigen Stellung des betreffenden Steuerteiles und der Luftdichte durch Rech- 
aung oder Versuche eindeutig festgelegt werden kann. Mittel für solche für die 
Außenluft bestimmte Geräte sind: 
i, Eine Luftmenge, die in einer Zelle mit beweglicher Wand eingeschlossen 
ist. Wenn der dichtende und frei bewegliche Kolben (Abb. 157) einem abnehmen- 
den Außendruck wo, ausgesetzt wird, tritt eine Verschiebung ein. Das Arbeits- 
vermögen ist: 
AU= PP, S= Fo DmS 
oder, wenn man von dem gesamten Unterschied in den Drücken Ap und dem 
nittleren Rauminhalt V„, ausgeht, U = a? . V., worin k& der Exponent der Aus- 
dehnungslinie ist. Sorgt man dafür, daß die eingeschlossene Luft ungefähr die 
Temperatur der Außenluft hat, so ist der Rauminhalt ein ebenso genauer Maß- 
stab für die Dichte der Außenluft; ' 
Zur Herstellung solcher Zellen mit beweglicher Wand können benutzt werden: 
L 
\ Die Regeldose nach Abb. 162 wird vom Luftschraubenbau Lorenzen geliefert.
	        
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