Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

144 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch. 
aicht vergessen werden, daß auch die Anpassung der Schraube ebenso parallel 
gehen sollte, wenn alle Vorteile ganz ausgenutzt werden sollen. Allerdings sind 
auch hier Kompromißlösungen möglich und unter Umständen, besonders für ge- 
ringere Flughöhen, im Interesse der Einfachheit geboten. Man sollte jedoch vor den 
verstellbaren Luftschrauben, die noch immer gegenüber dem vielteiligen Motor ein- 
fache Elemente besitzen, nicht zurückschrecken und ihre Durchbildung ebenso 
wie die der Motoren für größere Flughöhen mit allen Mitteln fördern. Versuche 
in Adlershof mit verstellbaren Schrauben ließen das Beste von ihrer Zukunft 
erwarten. Die Anpassung des gesamten Motorschraubenaggregates kann zunächst 
durchaus ohne automatische Betätigung erfolgen, die besonders bei Verkehrs- 
lugzeugen; bei welchen der Führer nicht übermäßig .in Anspruch genommen 
ist, nicht mehr so wichtig ist wie für Kriegsflugzeuge. Erst später, und ins- 
besondere bei vielmotorigen Großflugzeugen, ist die betriebsichere Durchbildung 
selbsttätiger Höhenanpassung und überhaupt die vollkommene Selbstregelung 
der ganzen Maschinen von Bedeutung, die ja auf dem Flugzeuge wichtiger ist 
als auf Schiffen und Landfahrzeugen. 
Die Frage der Schraubenanpassung ist wegen ihrer Bedeutung im folgenden 
Abschnitte getrennt behandelt. 
e) Einfluß der Luftdichte auf die Schraubendrehzahl. 
Wird ein Motor mit Luftschraube abnehmender Luftdichte ausgesetzt, indem 
er mit dem Flugzeug in höhere Luftschichten steigt, oder wird ein Motor in einer 
Unterdruckkammer mit Bremsschraube oder Bremsflügel untersucht und dem 
Unterdruck ausgesetzt, so nimmt die Drehzahl von einer bestimmten Luftdichte 
an in allmählich beschleunigtem Grade ab, wenn sie auch vielfach zunächst 
gleich bleibt oder sogar zunimmt. 
Die Drehzahl der Gruppe richtet sich nach dem Gleichgewicht zwischen dem 
Drehmoment M des Motors und dem Widerstandmoment der Luftschraube oder 
des Bremsflügels. Das Drehmoment des Motors hängt nun bei gegebenen Ab- 
messungen unmittelbar vom mittleren Nutzdruck o„. ab, das Widerstandsmoment 
der Luftschraube aber ist 
W= ciurn?-D?2. HI. vr 
OD 
wo D Durchmesser und H Steigung der Schraube sind, und V* die Abhängigkeit 
von der Geschwindigkeit V des Flugzeuges andeutet. Diese kommt bei Versuchen 
in der Unterdruckkammer (V = 0) nicht zum Ausdruck, aber auch im Wagerecht- 
/lug ist der Einfluß bei den geringen Unterschieden der Fluggeschwindigkeit ver- 
schwindend und kann darum unberücksichtigt bleiben. Bei festen Schrauben 
oder Bremsflügeln besteht somit Gleichgewicht, wenn 
w*N? == C,* Da oder nt 0, Fe We. (2) 
Die Drehzahl n ist also unveränderlich, wenn 7. mit w propor- 
bional abnimmt; andernfalls ist die Drehzahl und damit die Leistung einer 
Änderung unterworfen (Abb. 173). Hierin. stellt n, die Drehzahl dar, wenn
	        
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