146 V. Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch.
Iruckkammer, somit auch annähernd im Flugzeug, und dessen Fahrtgeschwindig-
keit bei jeder Luftdichte gleich blieben.
Wie sich © mit der Luftdichte ändert, hat sich bei vielen Verbrauchmessungen
im Flugzeug und in der Unterdruckkammer ergeben; man kann die Änderung bei
geeigneter Vergaserbauart bei einem Versuch jedenfalls vollständig vermeiden. Ander-
seits ergeben Versuche, daß sich der mittlere Druck p„, mit dem Brennstoffgehalt
des Gemisches bei gleichbleibendem X nicht allzusehr ändert. ”,, der Gütegrad
des Kreisprozesses, ist innerhalb geringer Grenzen von 6 nicht sehr verschieden; er
nimmt nach den Versuchen bei 6 > 1 zuerst gar nicht oder nur langsam ab. Wie-
weit er von der Luftdichte abhängt, deuten am besten Abb. 109 und 110 (S. 97/98)
an; diese zeigen, daß die Wärmeverluste an die Wand bei starker Abnahme der
Luftdichte und der absoluten Literwärme verhältnismäßig steigen. Genaue Auf-
Klärung hierüber könnte nur die Aufstellung von Wärmebilanzen in der Unter-
druckkammer liefern, wobei auch die Kühlwasserwärme gemessen werden müßte.
Versuche im Höhenprüfstand Adlershof zeigten eine bei zunehmender Höhe
ungefähr gleichbleibende Temperaturzunahme von Iufteintritt eines BMW-Motor-
yehäuses bis zum Vergaser, im Vergaser dagegen eine mit der Höhe wachsende
Temperaturabnahme, da die Verdampfungsabkühlung bei der Brennstoffanreiche-
rung zunimmt. Durch die daraus sich ergebende Zunahme von Ar wird die
Abnahme von %, teilweise wettgemacht, so daß der Abfall von en erst in .größeren
Höhen merklich wird.
Der Einfluß des letzten Gliedes 7, kennzeichnet sich dadurch, daß wohl alle
Drücke, die vom Kreisprozeß herrühren, im Verhältnis w kleiner werden, nicht
aber alle Drücke, die durch Massenkräfte, Federkräfte und Flüssigkeitsreibung
bedingt sind, insbesondere die Reibungsarbeit der Steuerung und der Antriebe.
Die Erfahrung hat demgemäß gelehrt, daß die Reibungsarbeit der leerlaufenden
Gasmotoren bei Drosselung des Gemisches jedenfalls nicht merklich vermindert
wird, wenn auch sichere Werte darüber nicht vorliegen, da die gesamte Maschinen-
und Schmieröltemperatur eine ausschlaggebende Rolle dabei spielt. Da also die
Reibungsarbeit mit sinkendem g nicht in gleichem Maße abnimmt, so sinkt »,
bei kleiner werdendem u nach einer Art Hyperbel zuerst langsam, dann rascher,
und der Drehzahlabfall ist um so stärker und früher zu bemerken, je größer die
Reibungsverluste des Motors verhältnismäßig sind. In dieser Beziehung sind
jedenfalls die Umlauf- und Gegenlaufmotoren mit ihrem einfachen Triebwerk
and geringeren Kolbenkräften günstiger als die. üblichen Standmotoren.
Soll also nn im Fluge gleichgehalten werden — und diese Forderung ist ganz
wesentlich für die Leistung des Flugzeugs —, so hat man vor allem die Verluste
durch %, und %, so gering wie möglich .zu halten. Soweit diese Verluste nicht
vermeidbar sind, wäre es zweckmäßig, sie bei zunehmender Flughöhe durch Ver-
zrößerung von A, oder © auszugleichen, wenn man nicht gar zur Erhöhung von
\„, durch Vorverdichtung oder von H.,, durch geringe Zufuhr von Sauerstoff oder
desonderen Brennstoffen schreiten will. Diese Mittel bilden dann eine Vorstufe
zu den kräftiger wirkenden „Höhenmotoren‘‘, die nicht n, sondern 7. bis zu
bestimmten Höhen gleichhalten und damit sogar eine Steigerung von n mit