L50 V.' Untersuchungen über die Veränderung von Leistung und Verbrauch.
zenommen, bei dem eine kleine Aneroidkapsel den Unterdruck über dem Schwim-
mer regelt und dadurch das Gemisch in größeren Höhen richtig einstellt (vgl.
Abb. 151).
Mit der Vergrößerung von © über 1 hinaus ist bei flüssigen Brennstoffen nicht
wie bei Gasen sofort eine Abnahme des mittleren Druckes verbunden.!) Im
Gegenteil zeigt sich sogar anfänglich stets eine Steigerung und nachher eine recht
langsame Abnahme des mittleren Druckes und des Drehmomentes. Trotzdem ist
es bekannt, daß bei allen Flügen in größerer Höhe die Drehzahl des Motors ab-
nimmt. Infolgedessen wurde bei den vorliegenden Versuchsflügen auch diese Frage
näher geprüft, wenn auch die Bestimmung der beim Geradeausflug festgestellten
Drehzahl durch Luftströmungen oder Schräglage des Flugzeugs leicht beeinflußt
wird. Der abfallende Charakter der Drehzahlkurven (II) ist bei allen Versuchen
zu erkennen, .
Zahlreiche spätere Versuchsflüge dieser Art in Adlershof haben kaum neue Er-
kenntnisse gebracht. Solche Versuche sind stets mit großen Unbequemlichkeiten
und Unsicherheiten verbunden und im allgemeinen unzureichend, da sie die
Messung der Drehmomente nur nach Einbau von Meßnaben oder ähnlichen Vor-
:ichtungen gestatten, die aber noch nicht sicher genug arbeiten und auch vom
Wind und Wetter und vielen anderen Umständen abhängig sind. Hat man einen
Unterdruckprüfstand, so sind die Versuchsflüge, wenigstens für Messungen an
Motoren, fast ganz entbehrlich, während sie natürlich für Betriebszwecke nach
wie vor ihre Bedeutung behalten.:
g) Versuche im Höhenprüfstand zu Adlershof.)
Nach Vorversuchen mit einem 200 PS-Benz-Motor älterer Bauart wurden die
Prüfungen im August bis Oktober 1918 planmäßig auf einige neuere Motoren aus-
yedehnt.
Die Meßwerte wurden während des Versuches in Vordrucke eingetragen; die
Ergebnisse der Auswertung wurden in Kurven über dem aus Barometerstand
and. Temperatur im Arbeitsraum berechneten Verhältnis der Luftdichten u = 7
0
xufgetragen, und zwar:
L. die Leistung des Motors in PS, bzw. der mittlere Kolbendruck g, in at (da
die Drehzahl durch entsprechende Belastung gleich gehalten wurde);
2. der Brennstoffverbrauch in g/PSst;
3. die relative Literwärme = in cal/l, also bezogen auf u = 1; der theoretische
Verlauf wurde als Kurve eingetragen;
= 2
4. die Gegenprobe für die Messungen durch Auftragung von (7) .
nf
‘) Siehe S. 103 und Abb. 119.
‘) Diese Versuche wurden von K. Nägele durchgeführt und ausgewertet. Die folgenden
\ngaben beruhen auf seinen Versuchsberichten.