‚66 VI. Beiträge über Brennstoff-Förderung und Vergaserausbildung.
dichtheiten in der Hilfspampe auch weniger betriebsichere Lösung, die auch ge-
stattet, die Motorpumpe zu umgehen, was bei manchen Pumpen erwünscht ist.
Alle Schaltungen mit tiefliegenden druckfreien Behältern (Abb. 185—192)
haben das Gemeinsame, daß man die Handpumpe beim Versagen der Motorpumpe
ständig bedienen muß, um den Motor in Betrieb zu halten, weil bis auf den Schwim-
mervorrat jeglicher Speicher zwischen Pumpe und Vergaser fehlt,
während es bei Druckbehältern und Hilfsbehältern genügt, von Zeit zu Zeit einige
gräftigere Hübe an der Luftpumpe zu machen, um das erforderliche Druckgefälle
aufrechtzuerhalten. Da der Führer eines einsitzigen Flugzeuges kaum eine Hand
[rei hat, um die Handpumpe dauernd zu bedienen, so ist bei Versagen der vom
Motor getriebenen Brennstoffpumpe kein längerer Flug durchführbar. Bei zwei-
ınd mehrsitzigen Flugzeugen kann man dagegen für diesen Fall an geeigneter
Stelle eine weitere Handpumpe anbringen.
4. Betriebliche Maßnahmen.
Überwachung der Förderung.
Um die Brennstofförderung. im Betrieb dauernd beobachten und den Druck
»instellen zu können, kann man bei Förderung durch Druckluft oder durch Brenn-
stoffpumpe mit Überströmventil ein Manometer M in die Leitung zum Vergaser
s»inschalten (Abb. 184 und 186). Der Druck wird mittels Sicherheitsventils S oder
mittels Rückströmventils R eingestellt. Bei Anwendung eines Überlaufes hin-
gegen kann man kein Manometer brauchen, da kein Gegendruck auftritt. Man
könnte dann den Durchfluß in Glasrohren beobachten, in die man Fäden hinein-
hängt, doch hat man von solchen Mitteln wegen ihres geringen Betriebswertes
zeinen Gebrauch gemacht.
Notabsperrung.
Will man bei Vergaserbränden außer durch Abstellen der Zündung und Schließen
der Drossel dadurch helfen, daß man den Zutritt von weiterem ‚Brennstoff ver-
aindert oder einen Motor, der infolge von Selbstzündungen, Vergaserfehlern oder
Schraubenbruch durchgeht, zum Stillstand bringen, so müßte man eigentlich dicht
vor der Vergaserdüse, also hinter dem als Speicher wirkenden Schwimmer- oder
Überlaufgehäuse, einen Notabsperrteil N einschalten (Abb. 189), der vom Führersitz
aus betätigt wird. Einfacher ist allerdings die Einschaltung vor dem Schwimmer
(Abb. 184 und 186). Bei Brennstoffpumpen ist außerdem unzulässiger Druck zu ver-
aindern, wenn die Luftschraube bei abgesperrter Brennstoffleitung durch den Fahr-
wind den Motor weiter dreht. Deshalb muß man bei Schaltungen ohne Überdruck-
ventil die Absperrung hinter den Überlauf in den Vergaser selbst einbauen (Abb. 189),
was baulich nicht ganz einfach ist, oder hinter der Pumpe einen Dreiwegschalter N
verwenden, von dem eine besondere Rücklaufleitung abzweigt (Abb. 188). Man
kann jedoch über die Zweckmäßigkeit der Notabsperrung auch anderer Meinung
sein und sie überall dort, wo kein Brennstoffvorrat unter Druck steht, für unnötig
halten.