I. Einleitung.
ıhne auf die Klärung wissenschaftlicher Fragen näher eingehen zu können. Mit
der Zeit stellte sich aber die Notwendigkeit und Nützlichkeit eingehender Be-
schäftigung mit grundsätzlichen Fragen immer mehr heraus, wenn die Weiter-
antwicklung in die richtigen Bahnen gelenkt werden sollte.
Der Industrie, die zwar wertvolle Mitarbeit geleistet hat, konnte diese An-
regung nicht allein überlassen bleiben, da ihr Hauptzweck die Erzeugung ist.
[hr Sinn ist deshalb mehr auf die Reihenherstellung erprobter Bauarten als auf
stetige Verbesserung gerichtet, die die Massenfabrikation stört. Nur durch Fort-
schritte der Wettbewerber wird sie vorwärts gedrängt. Gemeinsame Besprechungen
nit den Konstrukteuren, Erfahrungsaustausch und Bekanntgabe allgemeiner
Versuchs- und Vergleichsergebnisse, namentlich auch von Beutemotoren, führten
aber allmählich ein fruchtbringendes Zusammenarbeiten von Industrie und Mo-
;orenprüfstelle herbei.
Diese verschiedenen Umstände haben vielleicht die Ausnützung aller Möglich-
keiten einer Prüfstelle, wo so viele Motoren hindurchgegangen sind, und deren
Kosten und Hilfsmittel im allgemeinen unbeschränkt waren, etwas gehemmt, An
arster Stelle stand immer die militärische Forderung nach Prüfung auf Gebrauchs-
fähigkeit, und die wissenschaftlichen, auf die Zukunftsentwicklung gerichteten
Arbeiten konnten nur nach Maßgabe der noch übrigbleibenden Zeit, des verfüg-
varen Personals und der Prüfeinrichtungen behandelt werden.
Immerhin ist eine große Menge von Erfahrungen in der Prüfung und Bewertung
von Flugmotoren und manches wertvolle Ergebnis als: wissenschaftliche Aus-
deute gewonnen worden, die im Frieden der weiteren Forschung die Richtung
weisen können und darum nicht verloren gehen dürfen.
Bezeichnungen und Grundgleichungen.
Damit man alle untersuchten Motoren gleichmäßig auswerten und vergleichen
kann, ist es zweckmäßig, Arbeit, Leistung, Wärme und Gewicht auf 1} Hubraum
zu beziehen und durch den Zeiger 0 zu kennzeichnen. Im folgenden werden darum
z. B. die Ausdrücke Literarbeit 4, Literleistung Ny=sekundliche
Literarbeit, Literwärme Z,, sekundliche Literwärme Q, und Liter-
zewicht @, gebraucht. Als Normalzustand für Gase gilt 15° C und 760 mm
Q.-S., als Maßeinheit für Arbeit und Wärme kann entweder 1 mkg oder 1 kcal,
kurz cal bezeichnet, benutzt werden.
Es sei ferner:
ie a abe elngeraum | aller Arbeitszylinder in 1.
Ve = mittleres „Verdichtungsverhältnis‘ (genauer: Raum-
Ve + Vn
verhältnis) der Arbeitszylinder.
B = stündl. Brennstoffverbrauch.
h., = unterer Heizwert des betr. Brennstoffs in cal
B-h, = stündl. Wärmeverbrauch in cal/st.
, bezogen auf gleiche Mengen
1 gg oder 11