Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

184‘ VI. Beiträge über Brennstoff-Förderung und Vergaserausbildung. 
H’ bis auf H”’, und die Kurve (1’) tritt an Stelle von (1). Ein Vergaser mit dieser 
Regelkurve hat den großen Vorteil, daß dem Motor durch volles Öffnen der Drossel 
am Boden kein Schaden zugefügt wird, da der Kolbendruck nicht über ein ge- 
wisses Maß steigt, der Motor gegebenenfalls sogar unter Knallen stehenbleibt 
and so den Führer sofort auf das Versehen aufmerksam macht. Voraussetzung ist 
also verhältnismäßig mageres Gemisch bis zum Punkt B und von B bis H’ Zuschal- 
ung von Zusatzluft zur weiteren Verdünnung des Gemisches: Dem entspricht. 
z. B. der Maybach-Vergaser (Abb. 209—212), bei dem die Luft in der Hauptsache 
zwischen der Bodenstellung 3 und der Höhenstellung 4 zugeschaltet wird. Immerhin 
lehrt das zugehörige p„„-H,-Bild in Abb. 111 S. 99, daß die Regelkurve nicht ganz 
ideal ist. Den Stellungen 0—4 in Abb. 209—212 entsprechen die Punkte 0—4 der 
Regelkurve in Abb. 111, die etwa von Punkt 2 ab den Einfluß der Zusatzluft deut- 
lich erkennen läßt. Punkt 4’ und 4 sind die p-Werte bei voller Vergaseröffnung 
‘Höhenstellung) auf dem Boden bzw. in 6 km Höhe. 
Auch der „Höhenvergaser‘‘ des D IIIa-Motors, der im Höhenprüfstande unter- 
sucht wurde?) ist nach diesem Grundsatze ausgebildet, indem sich das selbsttätige 
Zusatzluftventil bei Bodenstellung nicht ganz öffnen kann und erst bei Höhen- 
stellung von einem am Hahn angebrachten Nocken freigegeben wird. 
2. Verwendung mehrerer Düsen hintereinander (mehrstufige Düsen). 
Wird als Zerstäuberluft nur ein geringer Teil, etwa 20 vH, der Hauptluft ver- 
wendet, so kann. dieser ohne Schaden für den Füllungsgrad des Motors eine wesent- 
(ich höhere Geschwindigkeit 
und damit eine bessere Zerstäu- 
berwirkung erhalten 1Abb, 222). 
Dieses Verfahren wurde wäh- 
rend des Krieges hauptsächlich 
von französischen Fabriken 
weiter ausgebildet, wie über- 
haupt die mehrstufige Düse 
aus Frankreich stammt (z. B. 
lie Müultiplikatordüse von 
Rateau). Das Verfahren hat 
den Vorteil, daß die Mischung 
ebenfalls in Stufen erfolgt, was 
nur vorteilhaft ist In die engere 
Düse kann man entweder den 
Brennstoff unmittelbar einführen (zweistufige Düse und zweistufige Mischung) wie 
z. B. Clement-Bayard, oder bereits ein Vorgemisch von Brennstoff mit Luft ein- 
;reten lassen, so daß eine dreistufige Mischung stattfindet. 
Das Verfahren wuade z. B. bei den Zenith-Vergasern des 200-PS-Hispano-Suiza- 
Motors (Abb. 223—225) und des Zwölfzylinder 300 PS-Renault-Motors (Abb..226 
1) Siehe Abb. 179 S. 154.
	        
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