a) Prüfung am Stand.
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Doblhoff!) empfiehlt, die Luftschrauben in einem dem Prüfstand entsprechen-
len Aufbau zu eichen, bei dem der Motor durch ein Holzmodell ersetzt ist. Das
Bedenken, daß sich die Luftschrauben mit der Zeit verziehen, hat sich bei den
vielen Prüfungen im Lauf der letzten Jahre als durchaus berechtigt erwiesen.
Namentlich bei längeren Prüfungen und schlechter Witterung erleiden die Luft-
schrauben Änderungen, die die Meßergebnisse stark beeinflussen, Selbst der Er-
satz der Luftschrauben durch schwere, kräftige Bremsschrauben bringt nur ge-
ringe Besserung in bezug auf die Meßgenauigkeit. Bei diesen ist übrigens die Luft-
kühlung nur gering. Vielleicht werden die zur Zeit in der Einführung begriffenen
Stahl-Luftschrauben die Aussichten dieser Prüfart wieder bessern,
2. Pendelrahmen-Prüfstände.
Die bei der Flugzeugmeisterei verwendeten Prüfstände stammten meist von
ler „Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt‘, die sie auf Grund der reichen
£rfahrungen bei dem von ihr durchgeführten Wettbewerb um den Kaiserpreis
‚ür den besten deutschen Flugmotor 1912 und auf Grund späterer Versuche ent-
wickelt hat. Ihr Prüfstand P, 6 (Abb, 1 und 2) besteht im wesentlichen aus einem
schmiedeisernen Gestell, in dem ein Rahmen mittels zweier Kugellager leicht
drehbar gelagert ist. Am vorderen Ende dieses Rahmens ist unter Zwischen-
schaltung eines gleichzeitig federnd und dämpfend wirkenden Motorwagen-Luft-
reifens ein Ring befestigt, an den der Motorträger angeschraubt wird (s. Abb. 3
and 4). Da dieser aus verhältnismäßig schwachem Profileisen hergestellt ist, und
da durch die Zwischenschaltung des Luftreifens eine elastische Aufhängung gesichert
ist, nähert sich der Aufbau nach Möglichkeit den im Flugzeug auftretenden Ver-
hältnissen an. Das Drehmoment des Pendelrahmens wird durch zwei in Schneiden
gelagerte Wagebalken mit Laufgewichten abgefangen (Abb. 5—8), von denen
der eine die Rechtsdrehmomente, der andere die Linksdrehmomente aufnimmt,
so daß immer nur ein Wagebalken in Tätigkeit ist, während der andere benutzt
werden kann, um die Wage in der Nullstellung des für die Messung benutzten
Laufgewichtes auszugleichen. Die Stellung des Laufgewichtes wird an einem
Zählwerk der Verstellspindel genau abgelesen. Die Übersetzung ist so gewählt,
daß einer Einheit des Zählwerkes !/,, mkg Drehmomentänderung entspricht.
Für die Messung größerer Drehmomente bei besonders starken Motoren ist eine
Zusatzwage vorhanden.
Vor der Messung wird der Motor mit gefüllten Leitungen ausgewogen. Im Be-
;rieb wird durch Drehen des Handrades die Wage nachgestellt, bis der . Zeiger
ainspielt. Damit bei ungleichmäßigem Gang des Motors die Einstellung erleichtert
und das harte Aufschlagen der Wagebalken beim Ingangsetzen und Abstellen
des Motors verhindert wird, ist bei den neueren Ausführungen eine Ölbremse vor-
handen, die durch einen Handgriff abgekuppelt werden kann, wenn die Messung
weniger starke Dämpfung erwünscht macht. Ferner ist der Prüfstand zum Einbau
ziner Vorrichtung zur Messung der Zug- und Druckkräfte in der Achsrichtung
angerichtet.
) A. a. O.