II. Prüfeinrichtungen.
stücke; auch läßt sich der durchlaufende Brennstoff am Schauglas weniger gut als
bei allseitig freien Gläsern beobachten. Der von Ed. Seppeler gebaute Stichprober
dieser Art (Abb. 36) zeichnet sich durch gefällige Form besonders aus.
Bei der von der Flugzeugmeisterei herrührenden Ausführung (Abb. 37 und 38)
ist die leicht zerbrechliche Glasglocke dadurch vermieden, daß der Behälter aus
Eisenblech geschweißt und zur Beobachtung des Flüssigkeitsspiegels ein Glas-
rohr mit Stopfbüchsen eingesetzt ist.
Ein gemeinsamer Nachteil dieser Bauarten sind die Meßfehler bei undichtem
Abschluß: diese sind um so bedenklicher, als man die Undichtheit nicht bemerkt.
Darum ist bei einem neueren Stichprober
(Abb. 39) der Deutschen Versuchsanstalt
für Luftfahrt die Absperrung in den oberen
Behälter verlegt und mit dem Standrohr
„on.
lchal‘
Abb. 39.
Stichprober der Deutschen Versuchsanstalt
:ür Luftfahrt mit oben liegendem Ventil.
Abb. 40.
Wirkungsweise des selbsttätigen Stichprobers
der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt.
verbunden, so daß man erkennt, ob etwa Flüssigkeit an den ;Wänden herab-
rieselt. Durch vier säulenartig angeordnete Zugbolzen wird der Glasbehälter
Jichtend mit den Zu- und Ableitungen verbunden. Nachteilig ist bei dieser Aus-
führung die umständliche Instandsetzung, wenn die angelötete Membran des Ab-
sperrventils bricht oder an der Befestigung undicht wird.
Ganz vermieden ist die bei Benzin stets empfindliche Absperrung bei dem selbst-
tätigen Stichprober Bauart Stieber der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt
/Abb. 40—42), bei der der obere Behälter durch einen Saugheber mit dem Meß-
behälter verbunden ist. Dieser tritt in Tätigkeit, sobald der Brennstoff über den
oberen Bogen gestiegen ist und füllt schnell den ganzen Meßbehälter, bis bei Be-
endigung des Füllens die Brennstoffsäule abreißt. Der Motor wird dann beim
Messen nur aus dem Meßbehälter gespeist. Während der Messung strömt Brennstoff
aus der Zuleitung nach in dem Maße, als die Luft verdrängt wird, bis der Heber,