a)
b) .Unterdruckprüfung.
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seinem Antriebsmotor ebenfalls in der Kammer angebracht war, wurde späterhin
außen aufgestellt, da es fast unerträglichen Lärm verursachte.
Die Auspuffgase werden in einen Kanal an der Längswand der Kammer ge-
leitet und durch Einspritzen von Wasser gekühlt. An den ‚Auspuffkanal ist das
Gebläse angeschlossen. Ein Regelventil verbindet Kammer und Auspuffkanal,
damit zwecks Lufterneuerung stets etwas Luft mit dem Auspuff abgesaugt wird.
Zur Zuführung von Frischluft zur Kammer dienen zwei einbetonierte Gußeisen-
-öhren von 275 mm 1. W. mit einstellbaren Ventilen. Zum Absaugen der Gase
wird ein Enkesches Kapselgebläse verwendet, das durch Zahnradübersetzung
von einem Hauptstrommotor angetrieben wird. Der Anlasser wird von innen
nittels einer durch die Wand geführten Welle und Kegelradübersetzung bedient.
Das Kühlwasser des Motors befindet sich in ständigem Kreislauf; ein Behälter
an der hinteren Stirnwand der Kammer wird durch eine Rohrschlange gekühlt,
durch die Frischwasser geleitet wird. Die Kühlwassertemperatur wird durch
Regelung des Frischwasserzutrittes geregelt; auch kann man im Notfall dem Kühl-
wasserkreislauf unmittelbar Frischwasser zusetzen. Unterhalb der Wasserpumpe
(äuft das verbrauchte Wasser der Bremse und des Auspuffkanals zusammen und
wird von einer. elektrisch betriebenen Pumpe hinausgeschafft. An weiteren Kin-
richtungen sind zu erwähnen: eine Handlaufkatze von 1500 kg Tragkraft, ein
Maschinentelegraph, eine Rohrpostanlage sowie eine Signallampe zur Verständi-
gung zwischen außen und innen und der Schleuse.
In bezug auf Haltbarkeit und Dichtheit genügte die Anlage den gestellten
Anforderungen, nachdem man den äußeren Teeranstrich des Betons, durch den
zunächst Luft und Zementstaub eingetreten war, verbessert hatte. Das Gebläse
wurde nachträglich außen aufgestellt, weil der Lärm bei stark verdünnter Luft
30 stark war, daß man den Motorgang nicht überwachen konnte, und die Bedienung
ınter Kopfschmerzen litt.
Das Gebläse genügte für Versuche mit normalen Motoren. Bei Höhenmotoren
mit Vorverdichtern hingegen konnten höchstens 430 mm Q.-5. Unterdruck erreicht
werden, da bei abnehmender Luftdichte die Fördermenge nur wenig größer als die
Auspuffmenge war. Dadurch fiel die Belüftung der Kammer fort und der Auf-
enthalt darin wurde auf die Dauer unerträglich. Das Gebläse müßte daher größer
sein.
Die Hauptbedenken gegen diese Anlage betreffen die. Schädigung der Mann-
schaft bei längerem Aufenthalt im Unterdruckraum, dessen Luft überdies durch
Benzin, Öl- und Auspuffdämpfe verschlechtert wird. Bei dem fast zweijährigen
Betrieb der Kammer sind allerdings keine Unfälle vorgekommen, da besondere
Vorsichtsmaßregeln getroffen waren. Die Mannschaft war stets mit tragbaren
Drägerschen Sauerstoffatmern ausgerüstet. Außerdem waren zwei große Sauer-
stofflaschen mit langen Gummischläuchen und Druckminderventilen vorhanden,
so daß man im Notfall an jeder Stelle der Kammer ein Schlauchende erreichen
konnte. Selbstverständlich wurden nur Personen mit völlig gesundem Herzen
zugelassen. Die Unterschiede in dem Einfluß des Unterdruckes auf den einzelnen
waren erheblich. Während man bei einigen sehr langsam ausschleusen mußte,
um das bekannte Ohrensausen zu vermeiden, vertrugen andere Wechsel des Luft-