Full text: Prüfung, Wertung und Weiterentwicklung von Flugmotoren (Band 6, 1. Teil)

A 
III. Prüfverfahren. 
A. Allgemeine Untersuchung der Motoreigenschaften: 
(Die Reihenfolge wird von Fall zu Fall bestimmt.) 
a) Regelungsaufnahme oder Bestimmung von Leistung, Drehzahl und Verbrauch 
abhängig von den Stellungen der Regelungsorgane. Bremsung durch Luftschrauben oder 
Bremsflügel mit normaler Plattenstellung. 
Messung der Leerlaufdrehzahl bei Früh- und Spätzündung. 
Feststellung des Verhaltens bei wiederholtem plötzlichen Wechsel von Leerlauf auf Vollast. 
b) Leistungsaufnahme oder Bestimmung von Leistung und Verbrauch bei verschie- 
Jener (etwa 0,7- bis 1,2facher) Drehzahl bei Bodenstellung (V-Stellung) der Regelungsorgane. 
Sie ist vor und nach der Dauerprüfung vorzunehmen. 
Bei Höhenmotoren außerdem Leistungsaufnahme mit Überleistung, wobei der Grenzwert 
les mittleren Betriebsdruckes vorher festgelegt wird. 
+ c) Feststellung von Leistung und Verbrauch bei verschiedener Luftdichte im Höhen- 
arüfstand. 
+d) Untersuchung auf Vergaserbrandsicherheit bei künstlich hervorgerufenen 
Zückzündungen. 
+ e) Untersuchung in Schräglage bis zu 30° und 45° steigend und fallend, 15 min lang. 
Hierbei auch Wechsel von Leerlauf und Vollast und Vergaserbrandversuche. 
+f) Regelungs- und Leistungsaufnahmen mit besonderen Brennstoffen, z. B. Benzol- 
zemischem . 
+ g) Kühlwasser- und Pumpenmessungen. 
+h) Festlegung der Bodenleistung und der Spitzenleistung für Normaldrehzahl 
ınd Normalluftdichte (760 mm Q.-S., t = 15°C). 
Die Bodenleistung entspricht dem am Erdboden im Dauerbetrieb erzielbaren mittleren 
Druck, die Spitzenleistung dem Höchstwert der mittleren Drucke, die sich bei Umrechnung 
4er in versehiedenen Höhen auftretenden Drucke auf Normaldichte ergeben. 
C. Dauerprüfung unter normalen Betriebsverhältnissen 
nit Luftschraube und Bodenleistung, bei Standmotoren mit angeschlossener Auspuffleitung. 
Die Hälfte der Zeit mit möglichst tiefer (ca. 50%, die andere mit möglichst hoher (ca, 90°) 
<ühlwassertemperatur. 
Standmotoren: 60 st in der Regel in Abschnitten von je 10 st. 
Umlaufmotoren: 30 st in der Regel in Abschnitten von je 3 oder 4 st mit mindestens 
% stündigen Pausen. 
D. Untersuchung nach der Dauerprüfung: 
]. Auseinanderbau des Motors in Gegenwart eines Prüffeldingenieurs. Untersuchung 
aller Teile auf Verschleiß und Rißbildung. ; . 
+92, Konstruktionsbeurteilung durch den Prüffeldingenieur nach besonderem Merkblatt. 
Feststellung wichtiger Baustoffe, Gewichte, Einstellungen und Abmessungen und Eintragung 
ın Vergleichslisten. 
-+ 3, Einzelne Teile, z. B. Pumpen, Armaturen, Baustoffe werden nach Ermessen zur 
zenaueren Untersuchung an die zuständige Gruppe übergeben. 
+4. Besichtigung durch die Mitglieder der Motorenbauarten-Prüfungskommission 
'’M. B. P.). 
III. Reihenprüfung. 
Die Reihenprüfung wird im allgemeinen wie die Bauartenprüfung vorgenommen, mit dem 
Unterschied, daß die mit -+ gekennzeichneten Prüfungen und Messungen fortfallen können. 
1V. Änderungs- und Einzelteilprüfung, 
Die Dauer und Art der Prüfung wird von Fall zu Fall vom Leiter der Prüfstelle bestimmt, 
falls keine besonderen Befehle von Flugzeugmeisterei, Abt. B, vorliegen. Die allgemeinen Be- 
stimmungen finden sinngemäß Anwendung.
	        
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