Anmerkungen I.
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herstellung, Stärkehydrolyse durch Säure und wässerige Malzauszüge,
Davys Beobachtungen an brennbaren Gasen mit einem heißen Platin-
draht usw.
14) Vgl. hierzu und weiterhin G. M. ScHwAB, Katalyse vom Standpunkt
der chemischen Kinetik. 1931; SABATIER, Die Katalyse in der organischen
Chemie (2. Aufl. deutsch 1927); FRANKENBURGER u. DÜRR, Katalyse. 1930;
MaArRKg über „Katalyse‘“ in Chem. Ingenieurtechnik (Berlin) 1, 166 (1935);
SauTEr, Heterogene Katalyse. 1930; G. WOoKER, Die Katalyse.
122 Vgl. MiıtrtAscH, Z. Elektrochem. 36, 573 (1930) (Mehrstoff-Kataly-
satoren); Chem.-Ztg. 58, 305 (1934) (Technische Katalyse); FRANKEN-
BURGER u. DÜRR a. a. O. Als besonders eindrucksvolle Fälle technischer
Mehrstoffkatalyse seien genannt: die Ammoniakkatalyse der I. G. Farben-
industrie (Haber-Bosch-Verfahren) mit einem Eisen-Tonerde-Kali-Kontakt;
die CO—H,-Synthesen: SABATIER; I. G. Farbenindustrie (MiITTASCH, CHR.
SCHNEIDER u. PIER, OTTO SCHMIDT); FRANZ FISCHER u.a.; ferner die Kohle-
verflüssigung durch Druckhydrierung: I, G. Farbenindustrie (KRAUCH u,
Pızr) nach dem modifizierten Bergius-Verfahren.
13 Zur dauernd fortschreitenden Theorie der Katalyse, insbesondere
hinsichtlich der Zwischenreaktionen und Zwischenverbindungen einschließ-
lich „Adsorptionsverbindungen‘ s. außer dem schon angeführten Schrifttum
die reiche in- und ausländische physikalisch-chemische Zeitschriftenlite-
ratur, in Z. physik. Chem., Z. Elektrochem. usw. — Die Zwischenreaktions-
theorie der Katalyse ist zuerst von MERCER und von PLAYFAIR um die
Mitte des vorigen Jahrhunderts im Anschluß an Arbeiten von W. C. HENRY,
DE LA RıvgE und KUHLMANN entwickelt worden, indem sie den Begriff
der Katalyse als verträglich mit dem Stattfinden von Zwischenreaktionen
erkannten und so die „Synthese von Katalyse und chemischer Reaktion‘‘
vollzogen (s. MitrTAscH u. Tazıs, a. a. 0., sowie THEıs, Pharmaz. Ind.
1935, 568).
4 Mit Rücksicht auf gewisse „philosophische Analogien‘‘, auf die wir
noch zurückzukommen haben (s. S. 91), könnte man besser noch vielleicht
sagen: Der Katalysator wird eingewickelt und wickelt sich spontan wieder
aus. — Die manchmal aufgeworfene Frage, warum Reaktionen über kataly-
tische Zwischenstufen schneller verlaufen als ohne solche, ist ein Schein-
problem: Es sind immer nur Ausnahmefälle, daß ein Fremdstoff durch
seine „Affinitäten‘ neue Elementarakte und damit einen neuen — schnel-
leren — Reaktionsverlauf schafft, und ein Katalysator — der positive wie
der negative — hat immer „Seltenheitswert‘“; die unzähligen übrigen Fälle
aber, daß ein Fremdstoff in einem chemischen System völlig indifferent
sich verhält, interessieren — zumal den Praktiker — in keiner Weise.
15 Zum letzten Male in einem Briefe vom 5. März 1868 (kurz vor seinem
Tode): „Ich habe früher schon einmal die Ansicht ausgesprochen, daß
jeder chemische Vorgang synthetischer und analytischer Art ein aus ver-
schiedenen Akten zusammengesetztes Drama, ein wirklicher ‚processus‘
sei, d.h. einen Anfang, eine Mitte und ein Ende habe.‘ (Vgl. auch die
Stufenregel von HorstMAnn-W. OStTwALD, wonach bei chemischen Re-
aktionen zunächst nicht das beständigste, sondern das unbeständigste
Produkt entsteht, das energetisch noch möglich ist. In dem Auffinden
Mittasch, Katalytische Verursachung.