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Anmerkungen I.
Analogie von Hefegärung und Wasserstoffsuperoxydzersetzung behauptet,
nachdem schon THENARD 1819 die Auswirkung der Drüsentätigkeit (ani-
malische und vegetabilische Sekretion) als dieser ähnlichen Vorgang be-
zeichnet hatte.
23 Siehe DrRIıEscH, Naturbegriffe, S.176. „Gerade hier erscheint die eng-
herzige Beschleunigungstheorie absurd‘. S. 191: „Enzyme sind chemische
Verbindungen bestimmter Art, welche chemische Reaktionen ermöglichen,
die in ihrer Abwesenheit entweder gar nicht oder sehr langsam geschehen
würden.‘ — Der Zwiespalt aber, den die „Beschleunigungstheorie“ in der
Biologie herbeizuführen vermochte, wird in einer Äußerung von J. REINKE
(Grundlagen einer Biodynamik, 1922, S. 80) besonders deutlich: „Sind aber
die Enzyme gar nur Katalysatoren, so würden sie lediglich beschleunigen
können“ (s. auch S. 112 daselbst). Vgl. auch BECHHOLD: „Enzyme sind
Stoffe, die schon in kleinsten Mengen eine Reaktion vermitteln bzw. be-
schleunigen.“‘‘
2 Von anderer Seite (s. WALDSCHMIDT-LEITZ) werden unterschieden:
Hydrolysierende Enzyme und Enzyme des Energiestoffwechsels (Gärung
und biologische Oxydation). Eine besonders reiche Geschichte haben die
Härungsfermente für alkoholische Cärung, Milchsäuregärung usw. aufzuweisen
(LıEBIGS Gärungstheorie gegen PASTEURS Mikroorganismen; Nachweis eines
„ungeformten‘‘ Fermentes in der Hefe durch E. BUCHNER). „,Die Trauben-
zuckergärung ist Katalyse, Fermentwirkung und Lebensprozeß zumal‘
{WuNnDT).
25 Als ein Hinweis auf einen solchen Schwermetallgehalt wird es von
WARBURG bezeichnet, wenn Stoffe, die bei einfachen Metallkatalysen ver-
giftend wirken (CO, HCN, SH,) auch hier die Aktivität schädigen oder
aufheben. (Der Ferment-Eisen-Gehalt der Zelle wird zu 1:10000000 an-
gegeben.)
26 Im einzelnen sei auf die Theorie von MICHAELIS und MENTEN sowie
die Zwei-Affinitätstheorie v. EULERS hingewiesen; ein ausführliches Schema
der H,O,-Zersetzung durch die Katalase gibt FRANKENBURGER in „,Fer-
mentreaktionen‘‘, S. 13, unter dem Gesichtspunkt einer adsorptiven An-
lagerung (als Grenzflächenkatalyse), Umlagerung und nachfolgender De-
sorption.
27 Ähnlich kompliziert liegen die Verhältnisse bei der „Ursynthese‘“
der CO,-Assimilation im Licht durch Chlorophyll, gleichfalls unter Be-
beiligung eines Eisen enthaltenden Fermentes; s. hierzu die Arbeiten von
WILLSTÄTTER, WARBURG, BLACKMAN und KAuTsKyY. Noch wenig bekannt
sind die Vorgänge bei der Stickstoffassimilation durch gewisse freilebende
und symbiotische Bodenbakterien u. dgl. (Sekundäre chemische Synthese,
meist an Zwischenprodukte oder Spaltstücke der Abbaukette anschließend
und von dem Kunstgriff der Kopplung mit energieliefernden Reaktionen
vielfach Gebrauch machend, spielen als „Dunkelreaktionen‘“ zur Gewinnung
von Eiweißverbindungen, Terpenen, Riechstoffen, Wachsen, Gummi usw.
eine große Rolle.)
28 So wurde erkannt, daß die Spaltung des Amygdalins, die schließlich
Traubenzucker neben Blausäure und Benzaldehyd liefert, in mehreren
Stufen verläuft, wobei durchgängig Bestandteile des Emulsins wirksam