Full text: Über katalytische Verursachung im biologischen Geschehen

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Nachwort. 
Kraft ist der Entwicklung der Wissenschaft nachteilig, indem sie 
den menschlichen Geist scheinbar zufriedenstellt und auf diese 
Art den weiteren Forschungen eine Grenze setzt.‘ Wenn jedoch 
das Aufstellen des chemisch-biologischen Katalysebegriffes einst 
kein Fehler gewesen ist — wie die Tatsache beweist, daß ihn 
nach anfänglichen Anfechtungen weiterhin kein Entthronungs- 
versuch mehr betroffen hat —, dann wird die hier gegebene An- 
regung einer erweiterten und. noch allgemeineren Anwendung jenes 
Begriffes vielleicht auch kein Fehler sein. 
Freilich „kann sich Simplismus, anfangs Tugend, zum Laster 
verkehren‘ (0. KOEHLER); jedoch der Geist der Biologie wird schon 
dafür sorgen, daß die „Katalyse‘“ keine Verflachung erfährt, d. h. 
daß eine Begriffsbestimmung, die durchweg Aufforderung und An- 
sporn. sein soll, nicht zum Schlummerkissen wird, und daß über 
dem notwendigen ‚Verbinden‘ nicht das ebenso notwendige 
„Unterscheiden“ leidet. Als besonders wichtige Aufgabe für die 
Zukunft erscheint es dabei, zu verfolgen, wie gerichtete katalyti- 
sche Vorgänge und gerichtete sonstige chemische und kolloid- 
chemische Vorgänge miteinander verwoben sind, unter der Herr- 
schaft „höherer Impulse und Potenzen‘‘ stehend, die im lebenden 
Organismus aus der unendlichen Gesamtheit des Einzelgeschehens 
eine zeiträumlich fließende Ganzheit besonderer Art machen. 
„Viel Analyse, bescheiden in der Synthese und als Ziel das 
Leben als Ganzes!‘ (H. J. JOoRDAN.) 
„Alles ist einfacher, als man denken kann; zu- 
xyleich verschränkter, als man begreifen kann.“ 
(Goethe) 
Zum Schlusse sei allen denjenigen naturwissenschaftlichen 
Fachgenossen herzlich gedankt, die dem Verfasser mit sachlichem 
Rat und mit fachmännischer Kritik beigestanden haben; ein 
besonderer Dank gebührt namentlich den Herren Professor 
Dr. G. BREDIG (Karlsruhe), Professor Dr. F. EICHHOLTZ (Heidel- 
berg), Dr. W. FRANKENBURGER (Ludwigshafen a. Rh.), Dozent 
Dr. H. FrRommHErz (München), Dr. O0. HEINICHEN (Heidelberg), 
Professor Dr. Wo. OstwaALD (Leipzig) und Dr. H. RUDY (Heidel- 
berg).
	        
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