Full text: Über katalytische Verursachung im biologischen Geschehen

Kleine Ursachen — große Wirkungen, 7 
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BREDIGS kolloides Platin beschleunigt die Zersetzung Von Wasserstoff- 
superoxyd. noch in einer Verdünnung von 1 Mol (= 195 g Platin) in 70 Mil- 
lionen Liter; schweflige Säure wird von Luftsauerstoff schon merklich 
rascher oxydiert, wenn das zur Lösung dienende Wasser kurz über einen 
dünnen blanken Kupferstreifen geflossen ist; eine Spur Zigarrenasche 
macht Zucker verbrennlich. Oder: Der Eisenkatalysator der Ammoniak- 
synthese (reines Eisen mit Tonerde- und Kalizusatz) erzeugt Tag für Tag, 
ja Monat für Monat Ammoniak aus den Elementen und erschöpft sich 
schließlich nur durch Nebenumstände, wie Verschmutzung oder Vergiftung 
(durch Spuren schädlicher Fremdstoffe), oder durch Sinterung (Alterung). 
Durchaus unveränderlich und unverwüstlich braucht der Katalysator nicht 
zu sein, und schon BERZELIUS hat darauf hingewiesen, daß insbesondere 
organisch-chemische Katalysatoren, die in den Lebewesen ihre Wirkung 
entfalten, durch Nebenreaktionen bzw. „durch die Affinitäten der eigenen 
Elemente, unabhängig von ihrer Wirkung auf das Substrat‘ (die umzu- 
setzenden Stoffe), umgewandelt und zerstört werden können; eine „„Dauer- 
wirkung“ ist also nicht wesentliches Merkmal des Katalysators und der 
Katalyse, 
Formen der Katalyse; spezifische Wirkung; stoffliche 
Aktivierung und Hemmung. 
Die Mannigfaltigkeit der Katalysen, die der Chemiker in Labora- 
torium und Technik aufgefunden und zu beherrschen gelernt hat, 
ist ungeheuer groß und kann hier nur durch Angabe einiger wich- 
tigen Hauptgruppen angedeutet werden. 
a) Nach der formartlichen Beschaffenheit des Katalysators: Katalysen 
mit gasförmigen, flüssigen bzw. gelösten und festen Katalysatoren, letztere 
entweder fein verteilt oder geformt, meist zu porösen Stücken oder auf 
„Trägern‘“ zur Erzielung ausgedehnter Oberflächen; kolloidale Stoffe als 
wichtige „Mikrokontakte‘“, Faser- und Gewebskatalysatoren. In chemisch- 
analytischer Beziehung: Elemente oder Verbindungen (anorganische oder 
organische); Säuren, Basen und Salze; Ionen und neutrale Molekeln; Ge- 
mische und Aggregate. 
b) Nach der Phasenbeschaffenheit des Katalysators im Verhältnis zum 
Substrat: Homogene Katalysen (vornehmlich im Gas- und Flüssigkeits- 
bzw. Lösungszustand) und heterogene Katalysen an Grenzflächen, so zwi- 
schen gasförmiger oder flüssiger und fester Phase; für Lebensvorgänge 
besonders wichtig die mikroheterogene Katalyse im kolloidalen System, 
wobei Krystalloide oder Kolloide — als Sole oder Gele — den Katalysator 
bilden können. 
c) Nach Beschaffenheit der katalysierten Reaktion: Isomerisierungen, 
Oxydationen und Reduktionen, Hydrierungen und Dehydrierungen, Spal- 
tungen und Synthesen; Abspaltung und Anlagerung von Wasser, Halogen, 
Kohlenoxyd usw.; Polymerisation und Kondensation**, 
Überaus wichtig für Grad und Art der Wirksamkeit ist auch 
die Katalysatorstruktur, insbesondere die Oberflächengestaltung
	        
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