Full text: Über katalytische Verursachung im biologischen Geschehen

20 Biokatalysatoren verschiedener Art. 
durchgeführt zu werden vermögen?; dafür tritt um so deutlicher 
hervor das Merkmal einer überragenden und andauernden Wirkung 
auch kleinster Mengen sowie ganz besonders eine scharfe Selektivi- 
tät des Vorganges und Spezifität der Wirkung, und schließlich 
auch das schon im Anorganischen (als Aktivatorwirkung bei Misch- 
katalysatoren) zu findende ganzheitliche Zusammenwirken ver- 
schiedener Stoffe („Hilfsstoffe‘“ wie Kinasen, Co-Fermente und 
„Aktivatoren‘‘, denen „Paralysatoren‘“‘, „Antienzyme‘‘ oder 
„Gifte‘“ gegenüberstehen). Dabei zeigt sich auch bei diesen 
„Nebenstoffen‘“ eine große Mannigfaltigkeit mit durchaus spe- 
zifischem Charakter: Trypsin spaltet höhere Proteine erst, wenn 
Enterokinase der Darmschleimhaut zugegen ist; Cyanwasserstoff 
erhöht die Wirkung von Papain, hebt aber die Wirkung des eisen- 
haltigen : Atmungsfermentes auf; Caleiumion aktiviert Lipasen; 
der Zymase ist eine magnesiumhaltige Co-Zymase zugesellt; 
Mangansalze aktivieren Arginase (KLEIN u. ZIESE) USW. 
Wenn. trotz der anerkannten Stellung der Enzyme als Kata- 
Iysatoren etwas näher auf das Gebiet eingegangen wird, so ge- 
schieht dies darum, weil von hier Schlaglichter auf weiter zu er- 
örternde Gruppen von Biokatalysatoren — oder als solche ver- 
mutungsweise anzusprechende Stoffe — fallen, die in ihrer Wir- 
kungsweise weniger leicht einzusehen sind. Die Aufgabe der En- 
zyme in den pflanzlichen und tierischen Organismen ergibt sich vor 
allem aus der Tatsache, daß jeder Organismus in steter Wechsel- 
wirkung mit der Umwelt steht und sich durch Assimilation von 
Umweltstoffen bildet und behauptet; hierzu aber müssen in einem 
Aufbau- und Erhaltungs- sowie Abscheidungsstoffwechsel die zu 
assimilierenden Stoffe für die Bedürfnisse des Organismus um- 
gewandelt, beim Tier insbesondere aus dem „großmolekularen‘“ 
kolloiden Zustand in kleinere „krystalloide‘“ Bestandteile für die 
Resorption übergeführt werden, und diese Umwandlung, in erster 
Linie spaltende, sodann aber auch wieder mannigfach synthetisie- 
rende, haben die Enzyme in ihren unzähligen Formen zu ver- 
mitteln. (Hinsichtlich fermentativer Synthese, z. B. von Kohle- 
hydraten: HILL, ARMSTRONG u.a., sowie von Estern, speziell 
Fetten usw., s. HöBER.) Dabei begegnen uns im ganzen dieselben 
Arten von Katalysen, wie wir sie hinsichtlich der nichtenzymati- 
schen Katalysen bereits kennengelernt haben, nur daß man bei 
der Gruppierung hier beliebig abweichende, durch die besonderen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.