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Überblick.
tischen und hormonalen Katalysatoren — insbesondere auch der-
jenigen in Formbildung und Vererbung — dadurch gewahrt ist,
daß der Katalysator unablässig sich selber immer wieder „auto-
katalytisch nacherzeugt‘“, oder wie sonst die Wechselwirkung mit
dem Medium beschaffen sein mag, die der Erhaltung, Erneuerung
und Vermehrung der Katalysatorsubstanzen mitten im Fluß des Stoff-
wechsels dient.
Bei dem mannigfachen Ineinandergreifen der verschiedensten
katalytischen Beeinflussungen im pflanzlichen und tierischen
Organismus liegt auch die Frage nahe, ob in der Mannigfaltigkeit
biologischen Geschehens etwa eine Stufenleiter von Katalysatoren
niederer und höherer Ordnung besteht, nicht im Sinne einer will-
kürlichen Wertung, sondern im Sinne funktionaler Abhängigkeit,
indem etwa ein „höherer Katalysator‘ statt verhältnismäßig ein-
facher Reaktionen ganze Reaktionsfolgen verursachen oder gar,
einer gewissen Adaptation fähig, das Arbeiten mehrerer „niederer
Katalysatoren‘ dauernd lenken und steuern kann, das also ge-
wissermaßen anbahnend, was von einer bestimmten Organisations-
höhe ab das Nervensystem in noch größerer Vollkommenheit
leistet. Daß „Ordnungen“‘ und „Harmonien“‘‘ in den Katalysatoren
des Organismus bestehen müssen, ergibt sich schon aus der großen
Zahl von Biokatalysatoren, die auf engem Raume arbeiten, einer
Anzahl, die verwirrend wirkt, selbst wenn man sich sagt, daß in
einer Zelle von 0,1 mm Durchmesser etwa 1018 organische Molekeln
Platz haben können.
(HOFMEISTER berechnet für eine Leberzelle von 20% Seitenlänge
= 0,00001 Stecknadelkopfgröße, als Würfel gedacht — mit mehr als einem
Dutzend verschiedener Hormone —, indem er das Molekulargewicht des
Hämoglobins = 16000, das der Lipoide = 800 und das der Krystalloide
— 100 setzt, den Gesamtgehalt von 1000000 Milliarden Molekeln, wovon
76% Wasser, 16% Proteine, 2,5% Livoide und 5,5% Krystalloide; anderer-
seits berechnet BECHHOLD die innere Grenzflächenentwicklung eines Gewebs-
stückes mit !/, Lipoiden -+ Eiweißstoffen bei mittlerer kolloider Teilchen-
größe von 10 4 Durchmesser — ohne Quellung — = 200 m* je 1 cm?.)
Ganz erstaunlich, und nur infolge der mikroskopischen und submikro-
skopischen Diskontinuität (Dispersität) der Zellen und Gewebe möglich,
ist die Fähigkeit des Körpers, „bei der Unsumme seiner Reaktionen die nötige
räumliche und energetische Trennung zu wahren‘‘ (Lokalisierung und Raum-
differenzierung des Substrates und der Katalysatoren; BECHHOLD, SCHADE).
Auch für die verschiedenen katalytischen Reaktionen im
Organismus ist die Gleichzeitigkeit und Aufeinanderfolge so be-