Doppeldecker 1920 vor, bei dem die untere Tragfläche, die um-
gekehrte Pfeilform mit vorgezogenen Flügelenden. besitzt, noch
weiter zurückgeschoben werden könnte, Handelt es sich um
Eindecker mit tief liegenden Flügeln, so sollte zum Schutz des
Führers bei Ueberschlag ein Sturzbock vorgesehen werden, auch
wenn ein solcher etwa bei Verwendung freitragender Flügel nicht
zugleich als Spannturm verwendet werden kann, Bei der Mehr-
zahl der heutigen Leichtflugzeuge vermissen wir aber eine solche,
zweckmäßig vor dem Führersitz angeordnete Schutzvorrichtung.
Diese kann evtl, als Windschutz oder, bei Lage hinter dem Füh-
rersitz, als Abflußwulst ausgebildet werden, Auch auf den Ein-
bau von Brandschutzwänden usw. sollte mehr geachtet werden.
Auf die Frage der Zerlegbarkeit ist in einem anderen Ab-
schnitt näher eingegangen. Rümpfe werden gewöhnlich nicht
zerlegbar gemacht, da man sich mit seitlichem Anlegen der Trag-
flächen begnügt. Bemerkenswert ist aber die austauschbare
Rumpfspitze des Daimler - Eindeckers L. 15, die mit wenigen
Handgriffen erlaubt, das Flugzeug aus einem motorlosen in ein
Motorflugzeug umzuwandeln. Für den Motorflug liegt die Sitz-
anlage zwischen den Flügeln hinter dem Motor, für den Segelflug
sind zwei mit Knüppelsteuerung ausgestattete, hintereinander
liegende Sitze vorhanden. Soll das Flugzeug als Einsitzer ge-
flogen werden, so wird der vordere Sitz besetzt. Der Führer hat
hier für den Segelflug hervorragende Sicht,
d) Fahrwerk.
Für Fahrgestelle von Motorflugzeugen war anfangs, ebenso
wie für Segelflugzeuge dies heute noch zum großen Teil zutrifft,
die Verwendung von Kufen allgemein, Bekanntlich läßt sich eine
Kufe verhältnismäßig leicht und dabei aerodynamisch günstig
herstellen. Kufen finden wir aber bei den neueren Leichtflug-
zeugen kaum mehr, Doppelkufenanordnung zeigt der Ursinus-
Eindecker 1910. Die Bauart mit einer Mittelkufe ist bei dem
Nieuport-Eindecker 1910 hübsch gelöst, Die vorn löffelartig
ausgebildete Kufe wird mit dem Rumpf durch vier Streben ver-
bunden, welche zwei hintereinander liegende Dreiecke mit unten
liegenden Spitzen bilden, An der Kufe ist eine als Blattfeder aus-
gebildete Radachse befestigt, welche an den beiden Enden je ein
gummibereiftes Rad trägt, Diese Anordnung ist wesentlich gün-
stiger, als die bei dem vorgenannten Flugzeug verwendete Bau-
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