Full text: Das Leichtflugzeug für Sport und Reise

Bestreben zusammen, nach Möglichkeit tiefliegende Bauteile, 
welche durch im Fahrweg liegende Hindernisse leicht beschädigt 
werden können, zu vermeiden. Der de Pischof{ff-Doppel- 
decker 1920 hat eine in.das Unterdeck verlegte Achse. Die Rä- 
der laufen in entsprechenden Ausschnitten. Solche Bauteile, auch 
gewöhnliche Radachsen sind besonders ungeeignet, wenn man 
mit geringen Raddurchmessern auskommen will und mit Lan- 
dungen in steinigem Gelände zu rechnen hat. In dieser Hinsicht 
ist das Fahrgestell des Daimler - Eindeckers L; 15 bemerkens- 
wert, bei welchem eine durchgehende Radachse ganz vermieden 
ist. Die Räder werden im vorliegenden Falle durch zwei V-för- 
mige Streben gegen den Rumpf: abgestützt. Diese Schenkel 
können seitlich ausweichen. Die Landungsstöße werden durch 
Stoßstreben in die Flügel geleitet, wo sie durch Gummiseile auf- 
genommen werden, Die Räder selbst brauchen infolgedessen 
nicht federnd gelagert zu werden und besitzen keine Gummi- 
bereifung, 
In Anlehnung an den Segelflugzeugbau werden vielfach be- 
sondere Fahrgestelle ganz vermieden. Wir kennen diese Bauart 
z, B. von dem deutschen Espenlaub - Segelflugzeug her. Der 
A, N, E. C.-Eindecker 1923 besitzt ebenfalls eine solche im 
Rumpf gelagerte Achse, an deren außen liegenden Enden die 
Räder befestigt sind. Die Spurweite überschreitet hier um ein 
Geringes die Rumpfbreite, Sie wird wesentlich geringer, wenn 
die Räder in den Rumpf mit einbezogen werden. Dies ist z. B. 
bei dem Avro - Doppeldecker 558 der Fall, Hier sind die bei- 
den Räder auf einer Stahlrohrachse im Rumpf zur Hälfte ver- 
senkt, elastisch gelagert. Bei dem runden Rumpfquerschnitt des 
Gnoßpelius-„Gull‘“- Eindeckers tauchen die oberen Rad- 
hälften durch ovale Oeffnungen in den Rumpf ein. Die Achse ist 
hier im Rumpfinnern in Schlitzen beweglich gelagert und mit 
Gummizügen abgefedert, Die geringe Spurweite bei solchen ein- 
gebauten Rädern ist allerdings besonders dann wenig erwünscht, 
wenn es sich um einen Doppeldecker mit tiefliegendem Unter- 
deck handelt, Beim A vro - Doppeldecker 558 sind deshalb die 
Flügel etwas V-förmig angestellt, bei gleichzeitigem Schutz der 
Flügelspitzen durch Bügel. Soll die Spurweite die Rumpftbreite 
aber überschreiten, so muß seitliche Lagerung der Räder im 
ireien Luftstrom vorgenommen werden, Dann können die seit- 
lichen Achselenden zweckmäßig in Form kleiner Flächenstummel 
verkleidet werden, wie wir dies von den Do rnier - Flugzeugen 
her kennen, 
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