Full text: Das Leichtflugzeug für Sport und Reise

Das Rumpfende wird in den meisten Fällen durch einen 
iedernd gelagerten Schwanzsporn getragen, Rückwärtige Räder 
finden sich heute kaum noch, ebensowenig wie vordere Stoß- 
räder, welche Ueberschläge verhüten sollen (z. B. Deicke- 
Eindecker 1911), Budig ordnet bei seinem Doppeldecker 
gummigefederte vordere Sporne unter der vorderen Steuerfläche 
an. Solche Enten - Flugzeuge sind infolge. ihrer weit vor den 
Maupträdern liegenden Stoßkufen oder Stoßräder gegen Ueber- 
schlag gut gesichert. Durch geringe Bauhöhe und tiefe Schwer- 
punktslage sucht man im allgemeinen bei Flugzeugen mit hinten 
liegendem Schwanz diese Ueberschlagsgefahr zu vermindern. 
Die Lage der Schwanzkufe im Verhältnis zum eigentlichen 
Fahrgestell ist wesentlich, damit genügende Beweglichkeit des 
Flugzeuges um die Längsachse gewährleistet ist. Da im allge- 
meinen für Leichtflugzeuge mit ebenem Startgelände zu rechnen 
ist, braucht diese Beweglichkeit die für Motorflugzeuge übliche 
nicht zu überschreiten, Wird ein besonderes Fahrgestell ganz 
[ortgelassen, liegen also die Räder in Höhe der Rumpfunterholme, 
so ist durch entsprechende Ausbildung der Unterkante des 
Rumpfendes darauf Rücksicht zu nehmen, daß beim Start hin- 
reichende Anstellwinkelveränderung möglich ist. Dies gilt in ver- 
stärktem Maße, wenn die Räder sehr tief in den Rumpf zurück- 
gezogen werden oder durch drehbar gelagerte Rollbälle, wie sie 
durch die Hannover - Segelflugzeugbauart eingeführt sind, er- 
setzt werden. Solche Rollbälle bieten vor allem bei Landungen 
mit Seitenwind den Vorteil, seitliches Rutschen in ähnlicher 
Weise wie Kufen zuzulassen. Sie werden meist, z. B. bei dem 
Prometheus -Eindecker „Strolch‘“, derart verteilt, daß zwei 
Hauptbälle nebeneinander etwa unter dem Schwerpunkt liegen, 
während ein dritter Ball die Rumpfspitze trägt. Das Rumpfende 
wird dann von einer Schleifkufe getragen, 
Solche Schwanzkufen können vollkommen vermieden wer- 
den, wenn etwa vorhandene Kufen des Hauptfahrgestells weit 
genug nach hinten geführt werden (z. B. Nieuport - Eindecker 
1910), 
Als Baumaterialien für Fahrgestelle von Leichtflugzeugen 
kommen vorwiegend Stahlrohr, Duraluminium und Eschenholz 
in Betracht. Hohle Metallstreben werden vielfach mit Holzein- 
lage gefüttert. 
Für Leicht-Wasserflugzeuge können leichte Ausführungen 
von Schwimmkörpern verwendet werden, in ähnlicher Weise 
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