Full text: Das Leichtflugzeug für Sport und Reise

zu werden braucht, daß eine weitere Erhöhung der Betriebs- 
sicherheit besonders durch Verbesserung der Kühlung und 
Schmierung, der Lagerung, der Ventile usw. erfolgen kann. Mit 
Rücksicht auf die Betriebssicherheit scheint es geboten, mit dem 
Leichtgewicht nicht bis an die Grenze des Möglichen zu gehen, 
Es muß davor gewarnt werden, bestimmte Höchstbelastungen 
und Höchsbeanspruchungen zur Erzielung geringeren Gewichtes 
ınd kleinerer Kosten zu überschreiten. Es ist deshalb gefährlich, 
mit dem Gewicht bis an die untere Grenze zu gehen. Die ge- 
ringen tatsächlichen praktischen Fortschritte, welche in den letz- 
ten Jahren mit einigen besonders leichten Versuchsbauarten ge- 
macht wurden, bestätigen diese Ansicht. 
Geringe Propellerdrehzahl ist zur Erhöhung des Wirkungs- 
grades der Luftschrauben bei den hohen Drehzahlen der meisten 
Leichtmotoren durch Untersetzung zu erreichen, Maßgebend für 
die Drehzahl des Propellers ist vor allem die Festigkeit und die 
Schraubenkreisleistungsbelastung. Die Untersetzungsvorrichtun- 
gen sind natürlich durchaus verfehlt, wenn sie eine bedeutende 
Herabsetzung der Betriebssicherheit und so große Erhöhung des 
Gewichtes bedeuten, wie wir das bei verschiedenen Erstlings- 
konstruktionen für Leichtflugzeuge heute finden. Verschiedent- 
lich sind aber durchaus befriedigende Erfahrungen mit Unter- 
setzung der Luftschraube von Leichtflugzeugen gemacht worden, 
Es sei hier nur an die deutschen Versuche des Aachener 
Flugzeugbaues, von Budig und Daimler und die englischen 
von Parnall, Vickers und A. V, Roe erinnert, 
Guter Massenausgleich und geringer Gleichförmigkeitsgrad 
lassen möglichst viele Zylinder angenehm erscheinen. Bei Mo- 
toren, welche zwei gegenüberliegende Zylinder und um 180 Grad 
versetzte Kurbeln aufweisen, ist guter Massenausgleich möglich, 
dagegen wird die Gleichförmigkeit meist gering. Schwager 
weist darauf hin, daß die freien Momente dieser Bauart durch 
geschickte Anordnung der Zylinder hinreichend beschränkt wer- 
den können. Tatsächlich haben einige Leichtflugmotoren dieser 
Bauart sich im Betrieb bewährt. Der Massenausgleich bei V-Zy- 
lindern ist an und für sich schlecht, Deutsche Versuche haben 
aber in Uebereinstimmung mit englischen Versuchen (Black- 
burne) gezeigt, daß V-Motoren für Leichtflugzeuge gut ver- 
wendbar sind. Liegt die kritische Tourenzahl, bei welcher be- 
kanntlich der Motor mit großer Erschütterung läuft, tief, so ist 
dies für den Flug nicht gefährlicher, als bei Verwendung eines 
erschütterungsfreien Motors, 
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