Sportflugwesen mit Durchschnittsführern gerechnet werden,
während im Luftverkehr nach Möglichkeit besonders hochwer-
tiges Führerpersonal verwendet wird, Der fast Tag für Tag
längere Zeit beruflich Fliegende wird im allgemeinen mehr
UVebung besitzen, als der Herrenflieger, der nur ab und zu aus
Vergnügen fliegt, Eine ärztliche Kontrolle des Fliegers, in der
Weise, wie sie in einem gewerbsmäßigen Verkehrsbetrieb mög-
lich ist, kann im Sportflugwesen kaum durchgeführt werden. Die
Leistungsfähigkeit des Sportfliegers kann aber durch verschärfte
Prüfungsbestimmungen usw, erhöht werden, Es muß natürlich
unbedingt vermieden werden, daß nur dürftig in der Bedienung
des Flugzeuges Angelernte ohne weitere Beaufsichtigung für den
allgemeinen Verkehr zugelassen werden.
Es ist natürlich wichtig, die Abhängigkeit von der persön-
lichen Leistung tunlichst herabzusetzen. Weitgehende Entlastung
des Führers durch technische Hilfsmittel verschiedenster Art ist
aber im vorliegenden Falle nicht von ähnlichem Interesse, wie
etwa im Verkehrsflugwesen, weil die Dauer der Sportflüge meist
beschränkt ist,
Zur Erleichterung der Führung ist es wesentlich, daß die zur
Steuerung vom Führer aufzuwendende Kraft wirtschaftlich aus-
genutzt wird. Die Verwendung ausgeglichener Steuer, bei denen
ein Teil des Ruders als Ausgleich vor der Drehachse angeordnet
ist, oder etwa der Einbau besonderer Rudermaschinen, sind im
Leichtflugzeugbau nicht nötig, wenngleich das ausgeglichene
Steuer heute viel verwendet wird. Auch veränderlich einstell-
bare Höhenflossen und verstellbare Hilfsruder sind zu finden,
Durch ungünstige Lage der Steuerhebel zum Sitz werden
Ermüdungserscheinungen begünstigt, Besonders oft findet man
zu großen Abstand des Seitensteuerfußhebels vom Sitz. Wün-
schenswert wäre die Möglichkeit, das Seitensteuer mit nur einem
Fuß zu bedienen. Wir finden daher verschiedentlich selbsttätig
in die Normallage zurückgleitende Steuerpedale, Everling
schlägt vor, die Füße lediglich zur Bedienung von Lichtschaltern,
Gashebeln usw. zu benutzen, bei Seitensteuerung mit der Hand.*)
Erfahrungsgemäß ist aber die Betätigung dreier Steuerungen mit
der Hand schwierig. Es ist auch zweckmäßig, die bisher im Flug-
zeugbau vorherrschende Normalsteuerung mittels senkrechter
Steuersäule für Höhensteuer und Quersteuer und mittels Fuß-
hebels für das Seitensteuer nicht zu verlassen, da die überwie-
*) E. Everling, Sicherheitsvorkehrungen, „Motorwagen‘‘ 1922,