Gleitzahl, welche hierdurch meist eintritt, den Flugzeugführer
dazu zwingt, mehr zu drücken, d, h. das Flugzeug steiler auf den
Kopf zu stellen. Würde er das nicht tun, so wäre ein Abrutschen
über einen Flügel infolge zu geringer Fluggeschwindigkeit wahr-
scheinlich. Da aber steileres Heruntergehen eine Steigerung der
Schwebegeschwindigkeit verursacht, ist der Zweck solcher
Bremsvorrichtungen meist verfehlt,
Auf die mit Verstellprofilen gemachten Versuche ist später
eingegangen, Es hat sich gezeigt, daß Erhöhung der Flügelwöl-
bung eine nicht ausreichende Aenderung der Fluggeschwindig-
keit hervorruft. Faltflügel sind, vor allem ihres erhöhten Kon-
struktionsgewichtes wegen, für Leichtflugzeuge bisher nicht ver-
wendet worden, Everling weist auch darauf hin, daß gegen
die Verwendung solcher Faltflügel die Tatsache spricht, daß
selbst eine etwa verdoppelte Flügelfläche bei gleichen Strö-
mungsverhältnissen nur den halben Staudruck ergibt, also nur
eine Geschwindigkeitsverminderung um 30 % bewirkt. Die aus
dem Segelflugzeugbau bekannte drehbare Lagerung der Trag-
flächen, zur beliebigen Veränderung des Anstellwinkels, etwa
unter gleichzeitiger Verstellung der Höhenflosse (z. B. Darm-
stadt- Segelflugzeug „Geheimrat’*) u, a.) kann ebenfalls nicht
als geeignetes Mittel für diesen Zweck angesehen werden, ist
auch meist nicht in diesem Sinne entworfen. Erfahrungsgemäß
ist der durch die schräge Stellung des Rumpfes erzeugte höhere
Luftwiderstand zu gering, als daß er eine praktisch im richtigen
Verhältnis zu dem erforderlichen Mehraufwand an Gewicht usw,
stehende Konstruktion dieser Art rechtfertigen würde, Der an
sich recht aussichtsreich erscheinende Schlitzflügel von Lach-
mann ist bisher im Leichtflugzeugbau hauptsächlich infolge sei-
nes hohen Konstruktionsgewichtes wenig in Erscheinung ge-
treten.
Die Frage der Herabsetzung der Landegeschwindigkeit ist
im Leichtflugzeug nicht so wesentlich, da die dort auftretenden
Horizontalgeschwindigkeiten hinter denen starkmotoriger Flug-
zeuge zurücktreten.
Aus dem gleichen Grunde verzichtet man für Leichtflugzeuge
gern auf das durch Rad- oder Erdbremsen bedingte Mehrgewicht,
Es sei darauf hingewiesen, daß Schwanzbremsen durch ungleich-
mäßige Beanspruchung den Rumpf gefährden, während weit
*) W. v. Langsdorff, Das Segelflugzeug, J. F. Lehmann, München
1923,