Bei Kriegsflugzeugen beträgt die Nutzlast meist nur etwa 20 bis
30 % des Gesamtgewichtes.,*)
Der Brennstoffbedarf für Leichtflugzeuge wurde beim eng-
lischen Wettbewerb in Lympne mit durchschnittlich. 18 bis 31,5
km/l festgestellt. Mit dem deutschen Sablatnig - Leichtflug-
zeug wurden schon 1921 12 km/l erzielt. Im Gegensatz dazu sind
die Werte für 60 PS-Flugzeuge mit 5,6 km/l, 100 PS-Flugzeuge
mit 3,0 km/l, 150 PS-Flugzeuge mit 3,2 km/l, für 200 PS-Flug-
zeuge mit 3,3 km/I, für 300 PS endlich mit 2,4 km/l genannt. Man
erkennt hieraus, daß die mit Leichtflugzeugen erzielten Werte
heute bereits recht günstig sind. Sie übertreffen teilweise schon
die für Kraftfahrzeuge, können dabei sicher in den kommenden
Jahren noch verbessert werden.
Eine Herabsetzung des Brennstoffbedarfes ist außer durch
die erwähnten Punkte noch durch Verbesserung des thermischen
Wirküungsgrades der Motoren zu erwarten. Inwieweit sich die
genannten Zahlen durch Uebergang zum Oelmotor verbessern
lassen, soll an dieser Stelle nicht untersucht werden, da bisher
zuverlässige, hinreichend leichte Oelmotoren für Flugzeuge noch
nicht zur Verfügung stehen, Solange es sich um unsere heutigen
Flugmotoren handelt, ist mit einem mittleren Einheitsverbrauch
von 230 g/Psh Benzin und 17,7 g/Psh Oel für Standmotoren zu
rechnen. Für Umlaufmotoren ergeben sich 300 g/Psh Benzin und
30 g/Psh Oel, Diese Zahlen kommen aber für Leichtflugzeuge
weniger in Betracht, da Umlaufmotoren bisher für Leichtflug-
zeuge nicht verwendet wurden und auch in Zukunft kaum ver-
wendet werden dürften.**) Zum Vergleich der angegebenen Zah-
len sei kurz bemerkt, daß ein Motorrad auf ebener Straße mit
1 Liter Benzol etwa 25 km weit fahren kann. Ein Personenkraft-
wagen von 10 Steuer-PS für vier Fahrgäste hat bei voller Be-
setzung in der Ebene je km und je Reisenden 0,03 kg Benzol
nötig, Ein 16 Steuer-PS leistender Wagen verbraucht für die
gleiche Strecke je Person 0.04 kg Benzol, Der Ladungsstrecken-
verbrauch eines 3.t-Lastwagens unter Voraussetzung ebener
Wegstrecke schwankt zwischen etwa 0.0083 und 0,015 kg/tkm.
*) A, R. Weyl, Kleinflugzeug, „Flugsport‘ 1923. — A. Pröll, Flug-
technik, R. Oldenbourg, München 1919, — E, Everling, Die Vergröße-
rung der Flugzeuge, Techn, Berichte DI,
**) H, Herrmann, Wirtschaftlichkeit ausgeführter Verkehrsflugzeuge,
„Zeitschrift für Flugtechnik u, Motorluftschiffahrt‘, 1920, — R. Conrad,
Vergleichsfahrten mit dem Jaray-Stromlinien-Wagen, „Motorwagen"
1923.