Full text: LZ 127 "Graf Zeppelin"

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einen Wert, der im Vergleich mit dem Einheitsgewicht hoch- 
wertiger Flugmotoren der gleichen Leistung hoch ist. Hierbei 
sind aber die oben genannten Sonderanforderungen, die der 
Luftschiffbetrieb stellt, zu berücksichtigen. . 
In diesem Gewicht ist auch das Gewicht des Verdichters 
für die Anlaßdruckluft einbezogen. Jeder Motor kann näm- 
lich sofort durch eine Anlaßvorrichtung mit Druckluft, ähn- 
lich wie sie bei Dieselmotoren üblich ist, angelassen werden. 
Der Betriebsstoffverbrauch beträgt bei Vollast je PS und 
Stunde 210 Gramm Benzin und 8 Gramm Oel. Bei Marsch- 
fahrt geht der Betriebsstoffverbrauch von insgesamt 120 kg 
je Stunde auf etwa 95 kg je Stunde zurück. Alle 5 Motoren 
zusammen verbrauchen also rund 400 kg Betriebsstoffe stünd- 
lich bei Marschfahrt. Schon bei einer 10-Stunden-Fahrt wird 
das Schiff also durch Verbrauch an Betriebsstoffen um 4000 kg 
leichter und bei noch längeren Fahrten, wie sie im Luftschiff- 
betrieb nicht selten sind, ergeben sich noch weitere Erleich- 
terungen. Diese sind dem Führer aber durchaus unerwünscht, 
denn sie zwingen ihn zur Abgabe einer entsprechenden Menge 
von Traggas zur Erhaltung des statischen Gleichgewichtes. 
Die Verhältnisse werden dem Laien meist nicht ohne wei- 
teres klar, da er meist annehmen zu müssen glaubt, daß ein 
derartiges Leichterwerden des Luftschiffes im Verlauf der 
Fahrt nur angenehm sein könnte, Zum Verständnis dieser 
Frage muß berücksichtigt werden, daß beim Luftschiff we- 
sentlich andere Verhältnisse vorliegen, wie bei allen anderen 
Fahrzeugen. Das Luftschiff „schwimmt“ nämlich in der Luft. 
Stellt man die Frage des dynamischen Fahrens außerhalb 
dieser Betrachtungen, so kann man sagen, daß Gesamtgewicht 
und Auftrieb des Luftschiffes einander gleich sind. Sobald 
durch Verbrauch des Brennstoffes das Gesamtgewicht des 
Luftschiffes kleiner wird, als der Auftrieb, so bekommt letz- 
terer die Oberhand, drückt also das Schiff in die Höhe. Da- 
bei wird der Außendruck gegenüber dem Innendruck inner- 
halb der Traggaszellen stark nachlassen, was zur Folge hat, 
daß ein Druckausgleich stattfindet. Dieser erfolgt dadurch, 
daß die entsprechende Gasmenge durch die erwähnten Sicher- 
heitsventile in die Außenluft abströmt. Dies bedeutet aber 
einen um so erheblicheren Verlust, je wertvoller das verwen- 
dete Traggas ist. Bei einem Luftschiffbetrieb mit dem un- 
brennbaren Heliumgas ergeben sich dementsprechend ganz. 
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